ISS Flinker Robo-Arm aus Deutschland

Die Besatzung der Internationalen Raumstation ISS hat bei einem Außeneinsatz einen neuartigen Roboterarm aus Deutschland montiert, der fast ohne Verzögerung von der Erde aus gesteuert werden kann.

Die ISS-Astronauten Leroy Chiao und Salischan Scharipow haben am Mittwoch bei einem Außenbordeinsatz einen in Deutschland entwickelten Roboterarm an der Internationalen Raumstation installiert. Das rund 50 Zentimeter große Gerät besteht aus zwei Gelenken, einem Metallfinger und zwei integrierten Kameras.

Die beiden Astronauten überprüften und säuberten bei ihrem Einsatz zudem mehrere Außenventile, weil es immer wieder zu Problemen mit der Sauerstoffversorgung der ISS gekommen ist. Für Scharipow war es der erste Außenbordeinsatz überhaupt. Er befindet sich mit seinem US-Kollegen seit dreieinhalb Monaten an Bord der ISS. Ein weiter Einsatz im All ist für März geplant, einen Monat, bevor beide wieder zur Erde zurückkehren sollen.

Seit dem Ausfall der US-Raumfähren nach dem Absturz der "Columbia" vor zwei Jahren hat die ISS nur noch zwei statt drei Besatzungsmitglieder.

Es soll im Februar getestet und im März in Betrieb genommen werden, wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mitteilte. Das Experiment diene dem Test von hoch integrierten, modularen Roboterkomponenten unter den Bedingungen des freien Weltraums.

Alles perfekt

Der Amerikaner und der Russe montierten den Roboterarm trotz eines kleinen Problems mit einem elektrischen Anschluss rasch an die ISS. "Alles ist perfekt", meldete das Kontrollzentrum am Ende des Weltraumspaziergangs. Das Technologieexperiment ROKVISS (Robotik-Komponenten-Verifikation auf der ISS) war am 24. Dezember zusammen mit Lebensmitteln für die Besatzung mit einer russischen Raumkapsel zur Raumstation gebracht worden.

Weiterentwicklungen könnten später einmal auf einem Fahrzeug befestigt werden und Astronauten auf dem Mond oder dem Mars beim Sammeln von Gestein und anderen Arbeiten unterstützen, sagte Klaus Landzettel vom DLR-Institut für Robotik und Mechatronik in Oberpfaffenhofen.

Finanziert wird das Projekt mit Mitteln des Bundesforschungsministeriums. Die Kosten für ROKVISS belaufen sich auf 11,5 Millionen Euro einschließlich 3,5 Millionen Euro für Start, Montage und Betrieb auf der ISS.

AP

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