Kosmisches Feuerwerk Todeskampf im Weltall

Totgesagte leben länger: Forscher haben einen Stern entdeckt, der schon vor langer Zeit gestorben ist - und jetzt trotzdem wieder leuchtet.

Ein vor Jahrhunderten explodierter Stern hat sich mit einem spektakulären Feuerwerk zurückgemeldet. Das haben Wissenschaftler des Heidelberger Max-Planck-Instituts für Astronomie mit Hilfe des Weltraumteleskops "Spitzer" entdeckt, wie sie in einer Online-Veröffentlichung des US-Fachjournals "Science" berichten.

Die Explosion des Sterns, der rund 11.000 Lichtjahre von der Erde entfernt ist, war bereits vor 325 Jahren beobachtet worden. Ein Lichtjahr ist die Strecke, die das Licht in einem Jahr zurücklegt, und entspricht knapp zehn Billionen Kilometern. Die verbliebene "Sternenleiche" im Sternbild Cassiopeia erschien bisher ungewöhnlich ruhig. "Mit Spitzer haben wir nun entdeckt, dass sich der explodierte Stern gewissermaßen immer noch im Todeskampf befindet und durch starke Strahlenausbrüche ein letztes spektakuläres Feuerwerk in seiner Umgebung entzündet", sagte der Erstautor der Studie, Oliver Krause.

Massereich und heiß

Der Stern hatte vor seiner Explosion nach Angaben des Astronomen Stephan Birkmann etwa 20 bis 30 Mal so viel Masse wie die Sonne und war wesentlich heißer. Solche massereichen Sterne enden bereits nach wenigen Millionen Jahren in einer Supernova-Explosion. Die dabei entstehende Helligkeit kann für kurze Zeit eine ganze Galaxie überstrahlen.

Übrig bleiben eine sich ausdehnende Hülle aus Staub und Gas und ein so genannter Neutronenstern, das Skelett des explodierten Sterns. Der Neutronenstern, in dem die Elementarteilchen sehr dicht beieinander liegen, hat nach Birkmanns Angaben nur noch einen Durchmesser von 10 bis 20 Kilometern.

DPA
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