Raumfähre "Discovery" "Auf Wiedersehen auf der Erde"

Nach neun Tagen im All hat die Raumfähre "Discovery" den Rückflug zur Erde angetreten. Der deutsche Astronaut Thomas Reiter blieb wie geplant auf der Internationalen Raumstation ISS zurück.

Die Raumfähre "Discovery" ist auf dem Weg zurück zur Erde. Vor neun Tagen war sie an der Internationalen Raumstation ISS angedockt. Der deutsche Astronaut Thomas Reiter blieb wie geplant zurück. Er soll mit zwei Kollegen noch einige Monate auf der halbfertigen Station bleiben. "Habt eine gute Rückreise, eine weiche Landung und auf Wiedersehen auf der Erde in einigen Monaten", sagte ISS-Astronaut Jeff William nachdem sich der Shuttle sanft von der Station gelöst hatte. Die Fähre soll am Montag in Florida landen.

Spaziergang im All

In den vergangenen Tagen haben die Astronauten um Reiter unter anderem drei Spaziergänge im All sowie zahlreiche Tests und Reparaturen durchgeführt. Einige davon waren entscheidend für den weiteren Bau der rund 100 Milliarden Dollar teuren Raumstation. Zuletzt suchten die Astronauten den an der ISS angedockte Shuttle nach Schäden ab. Den Angaben zufolge ist die „Discovery“ in einem guten Zustand. Nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde Nasa ist diesem Einsatz entscheidend für die Zukunft des Shuttleprogramms. Vor rund drei Jahren hatten Schäden an der Außenhülle beim Wiedereintreten des Raumschiffs "Columbia" in die Erdatmosphäre zur Zerstörung der Fähre geführt.

Leck entdeckt

Bereits am Freitag war an der Raumfähre ein kleines Leck entdeckt worden. Es könnte nach Angaben der NASA dazu führen, dass sich eines der drei Hydraulik-Systeme der Raumfähre abschaltet. Unklar war, ob es sich bei der aus dem Leck tröpfelnden Substanz um harmlosen Stickstoff oder um brennbares Hydrazin handelt. Es gebe im All keine Möglichkeit, dies mit Sicherheit festzustellen, erklärte die NASA. Das Leck befindet sich in der Leitung eines Hilfsgenerators für die hydraulische Steuerung und für Bremsmanöver. Diesen Generator will die NASA am Sonntag still legen, um zu sehen, ob sich die Menge der austretenden Substanz ändert. Falls ja, könnte sie abgebrannt und der Generator ganz abgeschaltet werden, um jedes Brandrisiko auszuschließen. Es wäre das erste Mal, dass eine US-Raumfähre mit nur zwei ihrer drei Hilfsgeneratoren landet. Notwendig ist dafür aber nur ein Generator.

Sollte der "Discovery"-Einsatz weiter erfolgreich verlaufen, will die Nasa im August mit weiteren Flügen den Bau der Station vorantreiben. Nur die Fähren können die benötigten Teile transportieren. Auch Deutschland ist am Bau der ISS beteiligt.

AP · Reuters
Reuters/AP

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