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Raumfahrt Weltraumtourist Garriott zurück auf der Erde

30 Millionen Dollar soll ihn der zweiwöchige "Abenteuerurlaub" auf der Raumstation ISS gekostet haben. Jetzt ist Spiele-Erfinder Richard Garriott gemeinsam mit zwei russischen Kosmonauten wieder in der kasachischen Steppe gelandet. Und das deutlich sanfter als die letzten ISS-Besatzungen.

Nach ihrem Aufenthalt auf der internationalen Raumstation ISS sind der Weltraumtourist Richard Garriott und die Kosmonauten Sergej Wolkow und Oleg Kononenko wieder sicher auf der Erde gelandet. Die Sojus-Kapsel mit dem Amerikaner Garriott, einem Erfinder von Computerspielen, und seinen russischen Begleitern setzte am Freitag um 5.37 Uhr MESZ planmäßig in der kasachischen Steppe, nördlich der Stadt Arkalyk auf. "Ich bin begeistert vom Flug und von den Kosmonauten", zitierte die Agentur Itar-Tass Garriott nach der Landung.

"Start und Landung verliefen nach Plan", teilte die Flugleitung in Moskau nach Angaben der Agentur Interfax mit. Etwa 15 Minuten vor dem Aufschlag auf dem Boden öffnete sich der Fallschirm an der Sojus-TMA-12. Anschließend halfen Experten den drei Raumfahrern aus der Kapsel und versorgten sie bei leichtem Frost an Ort und Stelle mit Tee und warmer Kleidung. Der Zustand der drei Männer sei "zufriedenstellend", hieß es. Sie sollten noch am Freitag in ein Flugzentrum in der Nähe von Moskau zur weiteren medizinischen Betreuung geflogen werden.

Vor dem Aufsetzen der Sojus-Kapsel dürfte bei der Bodenkontrolle leichte Nervosität geherrscht haben. Die beiden letzten ISS-Besatzungen waren nämlich wegen Problemen mit den Sojus-Kapseln bei ihrer Rückkehr zur Erde äußerst hart in der kasachischen Steppe gelandet. Alle technischen Probleme seien aber mittlerweile behoben worden, versicherte die russische Raumfahrtbehörde.

Mit Wolkow und Garriott hatten sich zum ersten Mal Söhne von Raumfahrern im All getroffen. Ihre Väter Alexander Wolkow und Owen Garriott waren angereist, um die beiden nach der mehr als drei Stunden dauernden Reise zurück zur Erde gemeinsam zu begrüßen. Wolkow und Kononenko hatten als Mitglieder der 17. Langzeitbesatzung sechs Monate auf der ISS verbracht. Garriott war nur zwei Wochen im All. Dem Vernehmen nach bezahlte er 30 Millionen Dollar (22 Millionen Euro) für das Abenteuer.

Wolkows Vater Alexander hatte Mitte der 1980er und Anfang der 1990er Jahre drei Weltraum-Einsätze absolviert. Garriotts Vater Owen war 1973 und 1983 für die Nasa ins All geflogen.

An Bord des Sojus-Raumschiffes war Richard Garriott am 12. Oktober mit dem Kosmonauten Juri Lontschakow und US-Astronaut Michael Fincke vom kasachischen Weltraumbahnhof Baikonur zur ISS gestartet. Fincke und Lontschakow bleiben bis zum Frühjahr auf der ISS. Mit an Bord ist auch der Nasa-Astronaut Gregory Chamitoff, der im November mit dem Spaceshuttle "Endeavour" auf die Erde zurückkehren soll.

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