Nach einer Kurskorrektur werde die Sonde in Nähe der Erde bleiben, sagte der Leiter der Abteilung für Erforschung des Sonnensystems, Andy Dantzler, am Mittwoch (Ortszeit) im kalifornischen Pasadena. Durch das kurzzeitige Zünden der Steuerung werde "Deep Impact" Ende Dezember 2007 wieder die Erde anfliegen.
Genug Zeit, um Optionen abzuwägen
Hätte die Nasa nicht die Kurskorrekturen durchgeführt, hätte sich die Raumsonde immer weiter von der Erde entfernt und wäre irgendwann im All verloren gegangen.
Nach den Worten von Dantzler bleibt der Nasa jetzt genug Zeit, die Optionen für eine weitere Verwendung der Raumsonde abzuwägen. Entsprechende Vorschläge müssten bei der Nasa eingereicht werden. Sie würden dann auf ihren wissenschaftlichen Wert, die Machbarkeit sowie auf ihre Finanzierung geprüft.
Ein Ziel könnte aus Sicht der Nasa-Wissenschaftler der Komet 85P/Boethin sein. Der Komet wurde 1975 entdeckt und umkreist die Sonne einmal in elf Jahren. Nach Angaben des auf Raumfahrt spezialisierten Internetportals space.com könnte "Deep Impact" Ende 2008 Kurs auf den Kometen nehmen.
Erneutes "Bombardement" nicht möglich
Ein erneuter Beschuss wie beim Kometen Tempel 1 ist jedoch nicht möglich, da "Deep Impact" nur ein kühlschrankgroßes Geschoss an Bord hatte. Doch die Nasa hofft auf weitere detaillierte Aufnahmen eines anderen Kometen.
"Deep Impact" hatte am 4. Juli, dem Nationalfeiertag der USA, ein 372 Kilogramm schweres Kupferprojektil in den kartoffelförmigen Kometen Tempel 1 geschossen. Dabei wurde den Angaben zufolge ein nahezu 250 Meter breiter Krater in die Oberfläche gerissen. Die US- Weltraumbehörde feierte die erste kontrollierte Kollision als spektakulären Erfolg. Die Raumsonde schoss aus sicherer Entfernung Fotos, die nach Einschätzung der Nasa alle Erwartungen übertrafen.
Die Wissenschaftler erhoffen sich von der Auswertung der Aufnahmen von Tempel 1 Aufschluss über die Entstehungsgeschichte des Sonnensystems. Kometen gelten als Überbleibsel vom Anfang unseres Sonnensystems vor 4,6 Milliarden Jahren.
DPA