Schon als Schülerin interessierte sich Maria Telkes für die Probleme der Solarenergie. 1925 kam die ursprünglich aus Ungarn stammende Wissenschaftlerin mit einem Doktortitel in physikalischer Chemie von der Universität Budapest in die Vereinigten Staaten. Nachdem sie zwölf Jahre lang an der Cleveland Clinic als Biophysikerin gearbeitet hatte, ging sie in die Forschungslabore der Westinghouse Electric Corporation, einem US-Konzern, der überwiegend elektrotechnische Erzeugnisse herstellte.
1937 nahm sie die amerikanische Staatsbürgerschaft an und setzte ihre Karriere am Massachusetts Institute of Technology (MIT) fort. Dort arbeitete sie an thermoelektrischen Geräten, die mit Sonnenlicht betrieben wurden. Die Wissenschaftlerin wurde dann dem U.S. Office of Scientific Research and Development zugewiesen und konnte dort eine ihrer größten Erfindungen machen: den Solar-Destillierer, eine solarbetriebene Wasserentsalzungsmaschine, die in der Lage war, Meerwasser zu verdampfen und zu trinkbarem Wasser zu rekondensieren. Dieses kleine Gerät aus durchsichtiger Plastikfolie war besonders für Rettungsinseln während des Krieges nützlich. Es wurde als Teil der medizinischen Notfallausrüstung verwendet.
Maria Telkes entwickelte das erste mit Solarenergie beheizte Haus
Zusammen mit der Architektin Eleanor Raymond gelang es Telkes 1948, das erste mit Solarenergie beheizte Haus zu entwickeln. Das "Sun House" war wahrscheinlich das erste Haus, das ein passives Konzept der Solarenergie umsetzte. Das bedeutet, dass zur Beheizung des Hauses keine zusätzlichen aktiven Elemente zur Stromerzeugung erforderlich waren. Eleanor Raymond gelang es, das Haus so zu konstruieren, dass es das ganze Jahr über ausschließlich mit Sonnenenergie beheizt werden konnte. Das System funktionierte mit dem Sonnenlicht, das durch die Glasfenster fiel und die Luft im Inneren des Glases erwärmte. Diese erwärmte Luft strömte dann durch eine Metallplatte in einen anderen Luftraum. Von dort beförderten Ventilatoren die Luft zu einem mit Salz (Natriumsulfat) gefüllten Lagerraum. Das Salz schmolz in der Sonne, schloss die Wärme ein und gab sie wieder ab, sobald es abkühlte und aushärtete. Diese Salzkammern befanden sich zwischen den Wänden und heizten das Haus, während das Salz abkühlte. Auch ohne aktive Photovoltaikelemente kam das Haus damit aufgrund seiner besonderen Konstruktion ohne Heizung aus.
Telkes entwarf zwei weitere Wohnhäuser, die Solarenergie nutzten, und erhielt etwa 20 Patente (Destillationsgeräte, tragbare Entsalzung von Meerwasser auf Rettungsinseln, Wärmespeicher, Kältespeicher). Sie entwarf, baute und testete thermoelektrische Solargeneratoren für terrestrische und Weltraumanwendungen. Die Wissenschaftlerin erkannte, dass die Kochherde des 20. Jahrhunderts brennstoffsparend sein mussten und entwarf eine ihrer bekanntesten Erfindungen: den Solarofen.
Google Doodle für Maria Telkes
Die Ford Foundation gewährte Telkes 1952 einen Zuschuss von 45.000 Dollar, um die Entwicklung ihres Solarofens fortzusetzen. Dieser Zuschuss ermöglichte es ihr, den Ofen mit noch mehr Funktionen auszustatten: Ihre Solaröfen sind so konzipiert, dass sie für die Zubereitung aller Gerichte verwendet werden können. Dabei können sie von Kindern gefahrlos benutzt werden. Zudem lassen sie Lebensmittel nicht anbrennen und man muss das Essen nicht ständig umrühren.

Während ihrer Zeit am MIT erhielt Telkes 1952 in Anerkennung ihrer verdienstvollen Beiträge zur Nutzung der Solarenergie den ersten Achievement Award, der jemals von der Society of Women Engineers verliehen wurde. Darüber hinaus wurde sie als eine der Pioniere der Solarenergienutzung bekannt, als sie 1977 den Charles Greeley Abbot Award erhielt (der von der American Solar Energy Society verliehen wird). Auch ein Asteroid wurde 2021 nach ihr benannt. Maria Telkes starb am 2. Dezember 1995 – zehn Tage vor ihrem 95. Geburtstag. Google widmete ihr im Dezember 2022 ein Doodle.

Sehen Sie im Video: Das Konzept ist denkbar einfach: Ein Fotovoltaik-Modul auf dem Balkon kann Solarenergie für den Eigenbedarf produzieren. So lässt sich auch ein wenig Geld einsparen. Die Linke in Bremen will die Anlagen jetzt fördern und Bürokratie im Verfahren abbauen. Das müssen Sie über die "Kraftwerke" wissen.
Quellen: web.archive.org, invent.org, scihi.org