Als Bauarbeiter an der A428, einer größeren Straße zwischen Bedfordshire und Cambridgeshire im Südosten Englands, Ausbesserungsarbeiten vornehmen wollten, stießen sie auf archäologische Funde. In Großbritannien nicht unüblich – dort stößt man sprichwörtlich fast jedes Mal auf Spuren der Römer, Angelsachsen oder Tudors, wenn man seinen Garten umgräbt. Die Baufirma rief entsprechend sofort Fachleute hinzu.
Die gruben die Fundstelle sorgfältig aus und machten faszinierende Funde: Sie vermuten, dass an der heutigen Schnellstraße einst ein Areal für gemeinsame Feiern lag. Und zwar aus der Eisenzeit! Dass dort in der Zeit zwischen 800 v.Chr. und 42 n.Chr. Menschen zusammenkamen, darauf deuteten unter anderem Reste einer Feuerstelle hin, sowie eine Grube, in der Tierknochen, Reste von Keramik und verbranntem Stein gefunden wurden.
Archäologen finden Feierstätte aus der Eisenzeit
Für die Archäolog:innen ist diese Zeit besonders spannend, da sich die Ernährung der Menschen damals veränderte. Aus dem Gebiet des römischen Reichs wurden erstmals Lebensmittel wie Oliven oder Koriander importiert, und Reste davon hoffen die Expert:innen nun in den Abfallgruben oder am Boden der Keramikgefäße finden zu können. "Die Ausgrabungen an der A428 sind eine großartige Gelegenheit, ein Bild vom Alltagsleben in der Vergangenheit zu bekommen", freut sich Projektleiter Gary Brogan.
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"Die Ausgrabung einer eisenzeitlichen Party und mögliche Belege für das Brauen von Bier in der Zeit der frühen römischen Besatzung wird unser Verständnis der damaligen Gesellschaft im Raum Bedfordshire und Cambridgeshire verändern – was sie aßen und tranken, was und mit wem sie innerhalb des römischen Reiches Handel trieben." Auf das Bierbrauen weisen Getreidekörner hin, die offenbar bewusst zum Gären gebracht und anschließend getrocknet wurden.
Quelle: BBC