Der Brite Peter Higgs hat eher beiläufig von seiner Auszeichnung mit dem Physik-Nobelpreis erfahren. Eine frühere Nachbarin habe ihn auf der Straße beglückwünscht, sagte der 84-Jährige bei einer Pressekonferenz an der Universität Edinburgh. "Sie hat mir zu der frohen Nachricht gratuliert, und ich habe gesagt: 'Oh, welche Nachricht'?" Erst zu Hause habe er sich dann gründlich informiert. Das Nobelkomitee hatte ihn zuvor nicht erreichen können. Higgs war am Dienstag zusammen mit dem Belgier François Englert für die Entdeckung des "Gottesteilchens" mit dem Nobelpreis geehrt worden.
Er sei entzückt und erleichtert, dass alles vorbei sei, sagte Higgs. Der Nobelpreis habe lange auf sich warten lassen. Am Donnerstag habe er schon im kleinen Kreis gefeiert, erzählte der emeritierte Professor. Für Freitagabend sei eine weitere Party geplant. "Ich werde dies mit meiner Familie und mithilfe von ein oder zwei Flaschen Champagner feiern", sagte Higgs. Über die Zukunft der britischen Naturwissenschaften wollte der 84-Jährige bei der Pressekonferenz keine Auskunft geben. Aber was ihm demnächst bevorstehe, das wisse er sehr genau: "Eine Reise nach Stockholm."
Higgs war in diesem Jahr nicht der Einzige, den das Nobelkomitee nicht erreichen konnte. Die kanadische Schriftstellerin Alice Munro erfuhr von ihrer Tochter, dass sie den Nobelpreis gewonnen hat. "Meine Tochter weckte mich", sagte die 82-Jährige dem kanadischen Sender CBC. "Sie rief an und sagte 'Mama, du hast gewonnen!' Ich war ganz durcheinander und sagte 'Was habe ich gewonnen?' Erst dann kam ich zu Sinnen."