Erin Honeycutt hält offiziell den Guinness-Weltrekord für den längsten Damenbart der Welt. 30 Zentimeter misst der Bartwuchs, auf den die 38-jährige heute stolz ist. Doch dem Ruhm ging ein langer Leidensweg voraus.
Vor zwei Jahren hörte Erin Honeycutt auf, die lästigen Haare in ihrem Gesicht zu rasieren. Wegen einer Hormonstörung hatte die Frau aus Caro im US-Bundesstaat Michigan starken Bartwuchs. Die 38-Jährige leidet am polyzystischen Ovarsyndrom (PCOS), einer Erkrankung, die ein hormonelles Ungleichgewicht verursacht und zu unregelmäßiger Menstruation, Gewichtszunahme, Unfruchtbarkeit und übermäßigem Haarwuchs führen kann. Mittlerweile misst ihr Bart 30 Zentimeter. Damit hält sie offiziell den Weltrekord und hat einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde.
Schon im Alter von 13 Jahren begann Erins Gesichtsbehaarung zu wachsen. Sie unternahm alles, um dagegen anzukämpfen: Rasieren, Wachsen, Haarentfernungsmittel – doch alles war nur von kurzer Dauer. Trotzdem machte sie unbeirrt weiter. "Ich habe mich wahrscheinlich mindestens dreimal am Tag rasiert", verrät sie im Gespräch mit guinnessworldrecords.com.
Erin Honeycutt hält offiziell den Weltrekord für den längsten Damenbart
2018 verletzte sie sich am Fuß und entwickelte innerhalb einer Woche eine seltene bakterielle Infektion, die zum Absterben von Teilen des Weichgewebes führt. Erins Bein wurde septisch und bekam Wundbrand, sodass sie sich entschloss, die untere Hälfte amputieren zu lassen. Doch damit sollte ihr Leidensweg nicht enden: Ihr Blutdruck stieg so stark an, dass sie einen Schlaganfall am Auge erlitt. "Das hat mir mein gesamtes zentrales Sehen genommen", erklärt sie. "Aber ich habe ein perfektes peripheres Sehen."
An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Instagram integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.
Trotz all dieser gesundheitlichen Probleme behielt sie eine positive Lebenseinstellung – und rasierte weiterhin jeden Tag das Gesicht, bis sie es eines Tages satt hatte. Während der Corona-Pandemie ermutigt sie schließlich ihre Ehefrau Jen, sich einen Bart wachsen zu lassen. "Das Tragen von Masken hat mir wirklich geholfen, mein Selbstvertrauen zu stärken, wenn ich in die Öffentlichkeit gehe. Das Beste an ihrem Bart sei, dass er ihr "Doppelkinn" verdecke – und einer der Nachteile, dass er "in allem stecken bleibt". Um zu vermeiden, dass ihr Bart in ihr Essen gerät, steckt sie ihn normalerweise in ihr Hemd oder flechtet ihn.
Auch wenn sie sich für ihren Bartwuchs früher geschämt hat, ist es heute etwas, worauf sie stolz ist. "Ich hätte nie gedacht, dass ich in der Lage sein würde, ein Ziel zu erreichen, das mich in einem Buch erscheinen lässt. Und es ist einfach eine schöne Sache, dafür anerkannt zu werden – auch wenn es etwas ist, das für mich ganz natürlich ist".