BBC-Dokumentation T-Rex Superstar

Von Jens Lubbadeh
Vor einhundert Jahren wurde erstmals das Skelett eines Tyrannosaurus Rex gefunden. Es war der Beginn einer Monsterkarriere, die bis heute anhält - und nun im Fernsehen unterhaltsam dokumentiert wird.

Montana/USA, 1905: Barnum Brown, Abenteurer und hauptberuflicher Dino-Jäger, ist auf der Suche nach dem ultimativen Dinosaurier-Skelett. Schon unzählige Überreste der Urzeit-Echsen hat Brown ausgegraben. Diesmal führt ihn seine Spürnase in eine Gegend, in der vor ihm noch niemand auf die Idee gekommen ist, nach Dinos zu buddeln: die Wildnis Montanas, eines dünn besiedelten Bundesstaates im Nordwesten der USA, etwas größer als Deutschland.

Dort macht Brown den Fund seines Lebens: Er stößt auf das Skelett eines Dinosauriers, der mit seinen riesigen Zähnen so Furcht erregend wirkt, wie noch kein Dinosaurierskelett vor ihm. Der Name, der für den Dino gewählt wird, unterstreicht den Eindruck, den die Riesenechse hinterlässt: "Tyrannosaurus Rex", der König der Tyrannenechsen.

Erweckten BBC-Produktionen wie "Dinosaurier - Im Reich der Giganten" mit ihren spektakulären digitalen Effekten die Welt der Dinosaurier sehr realistisch wieder zum Leben, konzentriert sich die neueste Doku "Tyrannosaurus Rex - Aufstieg eines Monsters" auf die hundertjährige Medienkarriere eines Dinos. Sehr unterhaltsam und kurzweilig gelingt den Machern das Porträt eines Medienmonsters, das alle Höhen und Tiefen Hollywoods erlebt hat.

Der "König der Saurier"

T-Rex wird zum Symbol für die Gewaltigkeit und Fürchterlichkeit der einstmaligen Herrscher des Planeten. Dazu verholfen haben ihm unzählige Auftritte in Presse, Buch und Film, denn schnell steigt der "König der Saurier" zum Lieblingsbösewicht auf - vor allem der der Filmemacher.

1918 gab T-Rex sein Debüt in dem noch jungen Medium, das durch die ganz neu entwickelte Stop-Motion-Technik die Animation der Dinos möglich machte. Zugleich war es die erste Auflage des Klassikers unter dem Kampf der Urzeit-Giganten: T-Rex gegen Triceratops - mit seinen drei imposanten Stirnhörnern und dem riesigen Nackenschild ein weiterer Star unter den Dinos. Zum absoluten Superstar wurde T-Rex aber erst 1933 durch "King Kong", wo nur er als Widersacher des Riesenaffen in Frage kam.

Vom Superstar zum B-Monster

Doch die Wissenschaftler, die ihn wieder zum Leben erweckt hatten, sind auch für seinen herben Karriereknick verantwortlich. Als die Forscher beginnen, seine vermeintliche Gefährlichkeit in Frage zu stellen, steht sogar zeitweilig seine Reputation als Raubsaurier auf dem Spiel: Vorübergehend glaubt man, T-Rex sei ein behäbiger Pflanzenfresser gewesen. Manche sehen in ihm aufgrund der Entdeckung seiner hohlen Knochen sogar nur einen überdimensionierten Geier. Auch neue Funde von noch schrecklicheren Raubsaurieren demontieren das bis dahin beliebteste Film-Biest. Es ist der Beginn seines Abstieges in die B-Movies der 50er und 60er-Jahre, wo er sich - von in Kostümen steckenden Schauspielern peinlich verkörpert - mit zweitklassigen Außerirdischen rumprügeln muss.

"T-Rex - Aufstieg eines Monsters"

14.04.06, 18:50 Uhr auf ProSieben

Sein Comeback als Nummer Eins unter den Filmmonstern gelingt T-Rex erst wieder 1993, als er in Steven Spielbergs "Jurassic Park" sowohl im Film als auch für die Leinwand wieder belebt wird.

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