USA "Ich war blutüberströmt": Frau wird bei Fluss-Tour von Otter angegriffen und schwer verletzt

Gesicht und Körper von Jen Royce aus den USA sind nach dem Otter-Angriff von zahlreichen Wunden übersäht
Gesicht und Körper von Jen Royce aus den USA sind nach dem Otter-Angriff von zahlreichen Wunden übersäht
© GuFundMe
Eine Frau aus dem US-Bundesstaat Montana wollte auf dem Jefferson River eine entspannte Floating-Tour mit Freundinnen machen. Doch der Freizeitspaß entwickelte sich zu einem Albtraum, als die Gruppe von einem Otter attackiert und schwer verletzt wurde. Zwar schafften es die drei Frauen ans rettende Ufer, doch von Hilfe waren sie da noch weit entfernt.

Diesen Tag wird Jen Royce aus dem US-Bundesstaat Montana so schnell nicht vergessen. Die dreifache Mutter wurde bei einem Floating-Trip auf dem Jefferson River von einem Otter angegriffen und übel zugerichtet.

Der Ausflug liegt schon einige Tage zurück. Die drei Freundinnen sind am Abend des 2. August mit Schlauchboot-Reifen auf der Mitte des Flusses unterwegs, als es zu der plötzlichen Attacke kommt.

"Gegen 20:15 Uhr griff uns der Otter an. Es dauerte vielleicht 5 Minuten? Ich kann mich wirklich nicht erinnern", schildert sie den Fall auf ihrer Facebook-Seite. An mehreren Stellen beißt ihr der Marder ins Gesicht, in die Ohren, die Hände, die Beine und die Knöchel. "Dieses Ding war bösartig und unbarmherzig", so Royce. Auch die Freundinnen werden angegriffen. "Einer Freundin wurde der Daumen zerfetzt und sie hat auch am ganzen Körper Bisswunden", schreibt sie.

Freundinnen in den USA von Otter angegriffen

Die Freunde retten sich in unterschiedliche Richtungen aus dem Fluss. "Ich war blutüberströmt, und es lief mir aus dem Gesicht und der Nase. Es war kalt. Wir waren nass. Es war dunkel", so Royce. Zum Glück haben sie ein Handy, womit sie im SOS-Modus noch den Notruf wählen können. Doch der abgelegene Standort macht es schwierig, ihr Telefon für die Suche und Rettung zu orten. Erst knapp eine Stunde später sehen sie die roten und blauen Lichter der Rettungswagen, die sich dem Gebiet nähern. Aber es ist nicht nah genug, um Kontakt zu den Frauen aufzunehmen. Schließlich trifft eine von ihnen die Entscheidung, die anderen beiden zu verlassen und das Rettungsteam zu treffen.

Mittlerweile kann Jen Royce wieder lachen, doch bis sie den Otter-Angriff verarbeitet hat, wird wohl noch eine Weile vergehen
Mittlerweile kann Jen Royce wieder lachen, doch bis sie den Otter-Angriff verarbeitet hat, wird wohl noch eine Weile vergehen
© GoFundMe

Zu diesem Zeitpunkt, so Royce, sei sie "extrem schwach" gewesen und habe nicht gewusst, was los war. Sie sagt ihrer Freundin, dass sie sie liebt und dass sie auf ihre Kinder aufpassen soll, da sie nicht glaubt, dass sie wieder aufwachen wird, wenn sie ihre Augen schließt. Um wach zu bleiben konzentriert sie sich auf das Unkraut vor ihr und zählt von 99 rückwärts – "um sich wieder zu konzentrieren und ruhig zu bleiben", wie sie sagt.

Mit einem Hubschrauber wird Royce in ein Krankenhaus geflogen, während ihre Freundinnen vor Ort behandelt werden. Später werden sie zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Alle drei Frauen erhalten mehrere Dosen Tollwutimpfstoff. Mehrfach muss Royce operiert werden. Freunde richten eine GoFundMe-Seite ein, damit die Familie die medizinische Versorgung bezahlen kann. In einem Update berichtet sie, dass sie zwei bis dreimal täglich die Wunden reinigen und die Verbände erneuern muss. Ihr Gesicht sei "ein einziges Chaos". Auch brauche sie bei den meisten Dingen des Alltags, wie das Öffnen einer Flasche oder Dose oder das Anlegen eines Gurts immer noch Hilfe, da sich die meisten Wunden an Händen und Fingern befinden.

Behörde warnt mit Schildern vor Otter-Angriffen

Neben körperlichen Beschwerden macht ihr jedoch auch die Psyche zu schaffen. Alle drei Frauen hätten bereits eine Therapie in Aussicht, um das Erlebte zu verarbeiten. "Das ist für jede von uns eine Priorität", schreibt sie.

Die Behörde für Fischerei, Wildtiere und Parks in Montana (FWP) hat nach dem Vorfall an verschiedenen Angelplätzen Schilder aufgestellt, die auf die Otteraktivität in diesem Gebiet hinweisen. "Angriffe von Fischottern sind zwar selten, aber Fischotter können sich selbst und ihre Jungen schützen, vor allem auf kurze Distanz", so die FWP. "Sie bringen ihre Jungen im April zur Welt und können später im Sommer mit ihren Jungen im Wasser gesehen werden." Erholungssuchenden wird geraten, einen großen Abstand zu halten und allen Wildtieren viel Platz zu lassen, um den Stress für sie zu verringern und gefährliche Begegnungen vermeiden.

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