Französische Forschern haben erstmals Ratten geklont. Die zwei weiblichen und zwei männlichen Tiere entwickelten sich bislang völlig normal, schreiben die Wissenschaftler vom Nationalen Agrarforschungsinstitut in Jouy en Josas in der Online-Ausgabe von "Science". Forscher hatten weltweit jahrelang versucht, Ratten zu klonen. Bisher waren die Wissenschaftler jedoch daran gescheitert, dass die verwendeten Eizellen nach der Entnahme aus den Eileitern zu schnell aktiv wurden.
Die Forscher entwickelten nun eine Methode, mit der sie das Erbmaterial rascher in die Eizellen einschleusen können. Der erfolgreiche Klonversuch ebne nun den Weg für die gezielte genetische Veränderung der Nager. Ratten sind wichtige Versuchstiere zur Erforschung menschlicher Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes und neurologischer Störungen. Anders als bei Mäusen ist es jedoch schwierig, Stämme mit speziellen genetischen Eigenschaften zu züchten, da Methoden wie die Gewinnung embryonaler Stammzellen bei den Tieren nicht funktionieren.
Klon-Zoo von Mäusen bis Kühen
Beim Klonen setzen Forscher das Erbmaterial einer Zelle in eine zuvor entkernte Eizelle. Das Team um Qi Zhou, nahm für seine Experimente das Erbmaterial aus dem Bindegewebe von Rattenföten und nicht wie beim Klon-Schaf Dolly dasjenige aus einer erwachsenen Zelle. Mit dem Klonschaf Dolly, das 1996 geboren wurde, hatten Forscher erstmals ein ausgewachsenes Säugetier auf diese Art vermehrt. Mittlerweile ist ein regelrechter Klon-Zoo entstanden. Mäuse, Kaninchen, Schafe, Kühen, Ziegen, Schweine und Katzen wurden bisher schon im Labor hergesellt. Erst im August 2003 hatten Forscher das erste geklonte Pferd vorgestellt, im Mai bereits das erste geklont Maultier