Der gentechnisch veränderte Bt-Mais enthält im Wesentlichen zwei fremde Gene: Das Gen für ein Gift des Bodenbakteriums Bacillus thuringiensis (Bt) und ein Gen für eine Antibiotikaresistenz. Seit 2001 wurde nicht zugelassener Bt10-Mais unerkannt nach Deutschland und in andere EU-Länder geliefert. Dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Berlin liegen keine Antragsunterlagen für Bt10-Mais vor, so dass es keine Sicherheitsbewertung erstellen kann.
ANTIBIOTIKARESISTENZ: Das Gen für die Antibiotikaresistenz ist ein Überbleibsel aus dem Herstellungsprozess der gentechnisch veränderten Pflanzen. Es wird zusammen mit dem Bt-Gen in die Pflanzen übertragen, ist dort jedoch nicht aktiv, weil den Pflanzen der entscheidende Gen- Schalter fehlt.
Die Antibiotikaresistenz dient den Forschern dazu, solche Bakterien als "Gen-Fähren" auszuwählen, die erfolgreich mit dem gewünschten Bt-Erbgut beladen wurden. Dazu werden die Gen-Fähren außer mit dem Bt-Gen auch mit dem Resistenzgen bestückt und anschließend mit einem Antibiotikum behandelt. Nur die korrekt beladenen Bakterien überleben.
Der Bt10-Mais enthält nach Angaben der Herstellerfirma Syngenta das Gen für eine Resistenz gegen das auch in der Medizin verwendete Antibiotikum Ampicillin. Da das Resistenzgen in der Pflanze nicht aktiv ist, nimmt der Mensch nicht das für die Resistenz verantwortliche Protein auf, wenn er den Mais isst, wie BfR- Mitarbeiterin Marianna Schauzu erklärt.
Es besteht jedoch theoretisch die Möglichkeit, dass das Resistenzgen auf Bakterien übertragen wird, die es aktivieren können und dann gegen Ampicillin resistent werden. Auch der erste in der EU zugelassene Bt-Mais enthält laut Schauzu dieses Antibiotikaresistenz- Gen. Die EU-Kommission hatte diesen Bt176-Mais im Jahr 1997 dennoch zugelassen. Grund: Das Gen sei in Boden- und Darm-Bakterien schon weit verbreitet. Der höchst unwahrscheinliche Gentransfer von der Maispflanze auf ein Bakterium könne zu dieser Verbreitung nur unwesentlich beitragen.
BACILLUS THURINGIENSIS: Das Gen für das Bt-Gift ist im Mais aktiv. Bt-Mais produziert so sein eigenes Insektenvernichtungsmittel. Das Gift wirkt nur auf bestimmte Insekten und nicht auf Menschen. Mit konventionellen Mitteln, die das Gift des Bacillus thuringiensis enthalten, werden seit langem Schadinsekten bekämpft. Die Umweltorganisation Greenpeace befürchtet, dass durch den Bt-Mais auch andere Insekten geschädigt werden.
BT11-MAIS: Dieser Mais ist in der EU als Nahrungsmittel und als Futtermais zugelassen. Bt11-Mais enthält im Gegensatz zu Bt10-Mais kein Gen für eine Antibiotikaresistenz. Laut Syngenta ist zwar die genetische Ausstattung anders, beide enthalten jedoch dieselben Proteine. Daher ist es schwierig, die beiden zu unterscheiden.