Verseuchter Reis "Ökotest" bringt zwei Anbieter dazu, den Verkauf ihrer Produkte zu stoppen

Gut zu wissen: Darf man Reis noch mal erhitzen?
Darf man Reis noch mal erhitzen?
Sie haben Reis vom Vortag übrig und wollen ihn noch mal erhitzen? Darf man das überhaupt, oder schadet es der Gesundheit? 
Ja, aber nur unter diesen Bedingungen:
Der Reis muss vollständig abgekühlt und luftdicht verpackt sein.
Im Kühlschrank sollte der Reis nicht länger als 24 Stunden stehen.
Vor dem Verzehr: Den Reis ordentlich erhitzen, bis er dampft.
Ansonsten könnten sich Bakterien bilden, die toxisch sind.
Es gilt: Einmal erhitzen darf man, aber kein zweites Mal.
Dieser Reistest macht Nägel mit Köpfen: In zwei Produkten ist die Schadstoffbelastung so hoch, dass die Anbieter den Verkauf stoppen. "Ökotest" gibt zwei weiteren Reissorten die schlechteste Note. Die gute Nachricht: Viele Produkte sind frei von Schadstoffen.

Auch ein kleines Reiskorn macht Mist: Im Naturreis von Norma (Bio-Sonne) finden die Tester von "Ökotest" Arsen, Mineralöl und Spritzgift in so hohen Mengen, dass es sogar zweimal für die Gesamtwertung "ungenügend" gereicht hätte. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bewertet die Analyse sogar so akut gesundheitlich bedenklich, dass Norma das Produkt sofort aus dem Sortiment genommen hat. Im Reis-Test sind insgesamt 21 Reis-Marken: je sieben Mal Naturreis, Risotto und Basmati. Elf Produkte tragen ein Bio-Siegel. Bezahlt haben die Prüfer für ein Pfund Reis zwischen 1,09 Euro und 4,79 Euro. 

Ein weiteres schwarzes Schaf im Test ist der "Langkorn Spitzenreis natur" von Rapunzel. Das von "Ökotest" beauftragte Labor hat einen Gehalt an Cadmium gemessen, der den EU-Grenzwert um mehr als das Doppelte überschreitet. "Das ist krass", schreibt "Ökotest". "Cadmium ist ein giftiges Schwermetall, das sich im Körper anreichert und – über längere Zeit in hohen Dosen aufgenommen – zu Nieren- und Knochenschäden führen kann." 

Reis: Norma und Rapunzel nehmen ihre Produkte vom Markt

Rapunzel hat die Ergebnisse sehr ernst genommen und ebenso ein Labor beauftragt, das die Analysen von "Ökotest" bestätigte. Auch in diesem Fall veranlasste der Hersteller einen sofortigen Verkaufsstopp inklusive Rücknahme für den betroffenen Reis. Insgesamt schaffen es nur zwei von sieben Naturreisen unterhalb der Grenzwerte für Cadmium und Arsen zu bleiben. 

Auch eine der führenden konventionellen Reismarken, Oryza, fällt negativ auf. Der Oryza Risotto Reis schöpft den neuen Arsen-Grenzwert für geschliffenen, weißen Reis zu mehr als der Hälfte aus. Auch dieses Produkt erhält das Gesamturteil "ungenügend". Also: Welchen Reis darf man dann überhaupt noch konsumieren? 

Die gute Nachricht: Die vielen Schadstoffe stecken nur in ein paar Produkten, andere sind einwandfrei und schmecken auch noch gut. Beispielsweise der "K-Bio Langkorn Naturreis" von Kaufland (1,25 pro 500 Gramm),  der "Golden Sun Bio Basmati Reis" von Lidl (1,79 Euro) oder Denree Risotto Reis (2,29 Euro) aus dem Bioladen.

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