Raumfahrt Mission Mars, nächster Teil

Zwei US-Mars-Sonden sich noch auf dem Weg, da plant die NASA bereits das nächste Projekt: Im Jahr 2007 soll ein unbemanntes Landefahrzeug gestartet werden, um den Boden und das Eis der nördlichen Breitengrade zu analysieren.

Zwei amerikanische Mars-Sonden befinden sich noch auf dem Weg zum Roten Planeten, da planen die USA bereits das nächste Projekt. Im Jahre 2007 soll ein unbemanntes Landefahrzeug gestartet werden, um den Boden und das Eis der nördlichen Breitengrade zu analysieren. Wie die Raumfahrtbehörde NASA am Montag mitteilte, soll die Sonde "Phoenix" untersuchen, ob sich dort unter der Oberfläche organische Moleküle befinden.

Neues Programm "Mars Scout"

Die unbemannte Sonde, die den Mars im Jahre 2008 erreichen soll, markiert den Auftakt das neuen Programms "Mars Scout", für das 325 Millionen Dollar bereitgestellt werden sollen. Zurzeit befinden sich die Sonden "Spirit" und "Opportunity" auf dem Weg zum Mars. Sie sollen im Januar 2004 auf entgegengesetzten Seiten des Planeten landen und nach Möglichkeit herausfinden, ob es dort jemals genügend Wasservorräte für die Entwicklung von Lebewesen gab.

Schon im Dezember wird der "Mars Express" der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA sein Ziel erreichen, wenn alles nach Plan geht. Auch bei dieser Landemission geht es um die Erforschung von Spuren möglichen Lebens auf dem Nachbarplaneten der Erde.

"Eistürme" auf dem Mars günstigster Platz für Leben

Riesige Türme aus Eis könnten nach Ansicht von Wissenschaftlern der günstigste Platz für bisher unentdecktes Leben auf dem Mars sein. Nach Angaben des australischen Geologen Nick Hoffmann sind auf kürzlich geschossenen Fotos der Sonde Odyssey merkwürdige "Hotspots" zu sehen, die Eisbergen in der Antarktis auf der Erde ähneln.

Wenn es sich bei der Entdeckung im so genannten Hellas-Becken auf der Mars-Südhalbkugel tatsächlich um Türme aus Eis handeln sollte, böten diese Hoffmann zufolge bessere Lebensbedingungen für Bakterien oder andere Mikroorganismen als bereits entdeckte, aber bisher ebenfalls unerforschte Rinnen auf der Marsoberfläche. Diese könnten - so die Annahme einiger Forscher - durch einst fließendes Wasser entstanden sein. Er persönlich glaube zwar nicht, dass es auf dem Mars Leben gibt oder gegeben hat. "Aber nichtsdestoweniger, wenn Sie Leben auf dem Mars finden werden, dann wird dies wahrscheinlich der Platz sein, an dem es passiert", sagte Hoffmann am Montag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters.

Wissenschaftler hoffen mit mehreren zurzeit laufenden Mars-Expeditionen Beweise dafür zu finden, dass es einmal Wasser auf dem Mars gegeben hat. Allerdings soll keine der auf den Weg gebrachten Expeditionen im oder nahe dem Hellas-Becken landen.

Hochauflösende Bilder sollen Gewissheit bringen

Der Geologe hat die vermuteten Eisberge auf dem Mars zusammen mit einem US-Wissenschaftler auf der Grundlage von Bildmaterial der US-Raumfahrtbehörde Nasa und einer Studie über einen Vulkan auf Ross Island in der Antarktis untersucht. Dort hatte sich einst aus dem Vulkan ausgestoßener Dampf schlagartig in Eis verwandelt, als dieser an die klirrend kalte Luft trat. Dadurch entstanden schlanke, hohle Schornsteine aus Eis, in deren Inneren sich ein Mikroklima und damit ein Lebensraum für Bakterien bildete. "Auf dem Mars könnten ähnliche Gebilde doppelt so wertvoll für potenzielle Mars-Mikroben sein", sagte Hoffman, der jedoch noch einmal hinzufügte, Leben auf dem Mars sei nur "eine entfernte Möglichkeit". Ob es sich bei den "Hotspots" tatsächlich um Eistürme handelt, sollen hochauflösende Aufnahmen zeigen, die ein Begleitsatellit der Odyssey schießen wird.

Das Hellas-Becken von der Größe des australischen Kontinents ist der am tiefsten gelegene Teil des Mars. Dort herrscht ein relativ hoher Luftdruck, eine wichtige Voraussetzung für die Bildung von Wasser. An allen anderen Orten des Planeten ist die Atmosphäre so dünn, dass geschmolzenes Eis sich nicht verflüssigen, sondern direkt zu Dampf werden würde.

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