Ein neu entwickelter Tauchanzug wehrt Haie ab, indem er durch Bewegung des Tauchers eine elektrische Spannung aufbaut. Dieses elektrische Feld können die Haie über Sensoren in ihrer Schnauze wahrnehmen, die ihnen sonst bei der Beutesuche behilflich sind. Ist ein elektrisches Feld zu stark, machen die Haie in der Regel einen Rückzieher. So kann der elektrisch aufgeladene Taucheranzug die Tiere wirkungsvoll vertreiben. Von der Entwicklung des Erfinders Vladimir Vlad berichtet der Online-Dienst der Zeitschrift "New Scientist".
Wenn der Hai trotzdem zubeißt, bekommt er einen Elektroschock
Das elektrische Feld im Tauchanzug erzeugt der Taucher durch seine Bewegungen. In den Anzug sind dünne keramische Fasern eingearbeitet, in denen eine elektrische Spannung aufgebaut wird, wenn der Taucher sich bewegt und dabei den Taucheranzug verformt. Diese Ladungen werden von Elektroden aus Metall aufgenommen. Zwischen den Elektroden entsteht ein elektrisches Feld von einigen Volt, das die Haie auf Abstand halten soll. Besonders wenn ein Taucher einen Hai gesichtet hat und daraufhin das Weite sucht, verstärken die schnellen Schwimmbewegungen das elektrische Feld weiter und schrecken den Hai ab. Wenn der Hai die Warnung missversteht und trotzdem zubeißen will, bekommt er einen Elektroschock, der ihn in die Flucht schlagen soll.
Stoffe, die bei Verformung eine elektrische Spannung erzeugen, werden piezoelektrische Materialien genannt. Ausgenutzt wird der Effekt beispielsweise in Feuerzeugen oder bei Anzündern für Gasherde. Auch die Sensoren in der Fahrbahndecke, die bei der Geschwindigkeitsmessung eingesetzt werden, arbeiten häufig mit dem piezoelektrischen Effekt.
DDP