Der Tod kündigt sich im Wald von Tim Laumanns mit schwarzen Flecken an. Man kann die Flecken leicht übersehen, sie befinden sich unten am Stamm, auf Kniehöhe. Wie aus einer Wunde tritt dort eine wässrige Flüssigkeit aus. Tim Laumanns, 56, der Revierförster von Hamburg-Bergedorf, hockt sich neben eine Buche und pult mit einem Stöckchen in der Rinde. "Mein Wald blutet", sagt er.
Laumanns Revier verteilt sich auf mehrere Areale südöstlich von Hamburg. 400 Hektar Wald sind es insgesamt, eine Fläche ungefähr doppelt so groß wie die Insel Helgoland. Vor drei Jahren malte der Förster an den Stamm jeder kranken Buche einen roten Strich. Er wollte nachhalten, wie sich die Schäden entwickeln. Heute könnte er fast jeden Baum markieren.