Die weltweite Energienutzung ist so hoch wie nie zuvor in der Geschichte der Menschheit. Damit einher gehen aber auch Probleme: Sei es die Verfügbarkeit von fossilen Energieträgern, sei es deren Preis – oder die Umweltaspekte, die damit immer verbunden sind.
Als einer der Hoffnungsträger gilt für viele Menschen Wasserstoff. Der bietet hohe Potenziale bei der Speicherung von Energie, ist beim Verbrauch aber zumindest lokal emissionsfrei. Ein Schaden für die Umwelt entsteht also nicht grundsätzlich – genauer gesagt, kommt es auf die Herstellung des Wasserstoffs an.
Besonders begehrt ist dementsprechend der "grüne" Wasserstoff, der komplett klimaneutral gewonnen wird und bei dem die für die Herstellung benötigte Energie aus erneuerbaren Energieträgern kommt. Auch dafür ist allerdings relativ viel Energie notwendig.
Einfache und kostengünstige Herstellbarkeit
Einen Ausweg könnte nun die Forschung der Schweizer Hochschule in Lausanne bedeuten. Dort ist es Forschern nämlich geglückt, mit dünnen Elektroden Wasser aus der Luft zu gewinnen und in Wasserstoff umzuwandeln – ein echtes Novum und laut Forschungsleiter Kevin Sivula "praktischer als die bisher erforschten Technologien."
Der große Vorteil der neu entwickelten Elektroden steckt vor allem in ihrer einfachen und kostengünstigen Herstellbarkeit. So sagt die verantwortliche Autorin Marina Caretti: "Ich denke, dass unser Ansatz für die solarbetriebene Wasserstofferzeugung neue Horizonte eröffnen wird."
Sollten die Elektroden in großem Umfang eingesetzt werden können, hätte das vielversprechende Vorteile: Im Unterschied zu Strom kann man Wasserstoff sowohl gut lagern als auch gut transportieren. Wasserstoff könnte damit eine wichtige Rolle spielen, um beispielsweise Energie aus Ländern mit viel Sonnenenergie in nördliche oder südlichere Länder zu transportieren. Zudem könnte Wasserstoff dazu beitragen, tagsüber gewonnene Energie abends und nachts zu nutzen. Bis dahin ist allerdings noch viel Forschung notwendig: Der Prototyp hat bislang nur einen relativ geringen Ertrag.
Quellen: ETH Lausanne, SRF