Wasserstoffantrieb ohne Brennstoffzelle Klimafreundlicher Verbrennungsmotor: Toyota entwickelt Prototyp eines Wasserstoff-Autos

Der Toyota Corolla Cross H2 Concept
Der Toyota Corolla Cross H2 Concept
© Toyota Deutschland GmbH
Toyota hat ein klimafreundliches Auto mit Verbrennungsmotor entwickelt. Der Corolla Cross H2 Concept setzt auf den Turbomotor eines Corollas und wird mit Wasserstoff angetrieben. Das Wasserstofffahrzeug soll deutliche Vorteile gegenüber Elektroautos haben.

Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor mit fossilem Kraftstoff sollen künftig aus dem Verkauf genommen werden, da sie als klimaschädlich gelten. Trotzdem hat Toyota den Corolla Cross H2 Concept, ein Auto mit Verbrennungsmotor, entwickelt, das allerdings klimafreundlich sein soll. Das am Dienstag vorgestellte Konzeptfahrzeug setzt nämlich auf einen Antrieb mit Wasserstoff.

Der Toyota Corolla Cross H2 Concept ist ein kompaktes SUV-Modell im C-Segment mit einem 1,6-Liter-Turbomotor, der Wasserstoff anstelle von Benzin verbrennt. Dazu hat Toyota den Dreizylinder mit Hochdruck-Direkteinspritzung aus dem GR Corolla verbaut. Das Fahrzeug unterscheidet sich etwa vom Mirai, das bislang erste Serienfahrzeug mit Wasserstoffantrieb des japanischen Autobauers – wenn auch mit Brennstoffzelle. Der Mirai wandelt schließlich Wasserstoff in elektrische Energie um, wodurch ein Elektromotor und kein Verbrennungsmotor angetrieben wird.

Toyota gibt an, dass der Corolla Cross H2 Concept die emissionsfreie Mobilität schneller vorantreiben könne. Außerdem soll er die Tankzeiten verkürzen und einen geringeren Bedarf an seltenen Rohstoffen wie Lithium und Nickel als batterieelektrische Fahrzeuge erfordern, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.

Ob es der Prototyp tatsächlich zum Serienauto schafft, ist allerdings noch nicht klar. Das Fahrzeug wird derzeit im Norden Japans unter winterlichen Bedingungen getestet. Toyota rechnet mit einer Chance zur Kommerzialisierung von rund 40 Prozent.

Toyota testet Wasserstoffautos mit Verbrennungsmotor im Motorsport

Im Motorsport sieht der Autohersteller hingegen größere Chancen für einen Einsatz des Wasserstoffautos mit Verbrennungsmotor. In der japanischen Rennserie Super Taikyu war ein wasserstoffbetriebener GR Corolla H2 über die gesamte Zeit im Einsatz, wie Toyota meldet. Die Erprobung verlief damit nach eigenen Angaben erfolgreich. Die Leistung habe um 24 Prozent und das Drehmoment um 33 Prozent gesteigert werden können – die Leistungsentfaltung sei vergleichbar mit der eines herkömmlichen Benziners. Außerdem sei die Reichweite um rund 30 Prozent verbessert und die Tankdauer von knapp 5 auf 1,5 Minuten reduziert worden.

Vergangenen August schickte Toyota mit dem GR Yaris H2 erstmals ein Fahrzeugmodell mit wasserstoffbetriebenem Verbrennungsmotor aus eigener Entwicklung auf die europäischen Straßen. Das Auto wurde bei einem Demonstrationslauf im Rahmen der Rallye Ypern in Belgien getestet. Toyota nutzt die Rennsport-Veranstaltungen zur Weiterentwicklung seiner Technik. Zum Produktportfolio des Autoherstellers gehören vor allem Benzin-, Diesel- und Hybridfahrzeuge. Erhältlich sind aber auch reine Elektro-, ein Plug-In-Hybridfahrzeug und mit dem Mirai eben ein Wasserstoffauto.

Wasserstoffbgetriebene Pkws sind rar

Bislang können sich wasserstoffbegetriebene Pkws kaum auf dem Markt etablieren. In den vergangenen zehn Jahren lagen die Zulassungszahlen von Wasserstoffautos in Deutschland bei unter 1000. Derzeit sind lediglich zwei Automodelle mit Brennstoffzelle serienmäßig in Deutschland zugelassen: der Toyota Mirai und der Hyundai Nexo. Ein Grund für die überschaubare Anzahl verfügbarer Wasserstoffautos in Deutschland dürfte die durchaus geringe Zahl von Wasserstofftankstellen sein. Sie liegt aktuell bei 95.

Als Alternative zum benzin- und dieselbetriebenen Verbrenner, welcher ab dem Jahr 2035 nicht mehr in der EU verkauft werden darf, reicht das aktuelle Fahrzeugangebot von wasserstoffbegetriebene Pkws sicherlich nicht aus. Stattdessen scheinen batteriebetriebene Elektroautos das Rennen gegen Wasserstoffautos zu gewinnen, während im Segment der Nutzfahrzeuge zunehmend auf den Wasserstoffantrieb gesetzt wird.

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