Seuche Seeelefanten im Südatlantik sterben an Vogelgrippe

Seit 2022 grassiert die größte je dokumentierte Vogelgrippewelle. Foto: ---/British Antarctic Survey/dpa
Seit 2022 grassiert die größte je dokumentierte Vogelgrippewelle. Foto
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Dem stark krankmachenden H5N1-Virus sind in Südgeorgien viele weibliche Seeelefanten zum Opfer gefallen. Wissenschaftler befürchten, dass dies die Stabilität der gesamten Population gefährden könnte.

Der jüngsten Vogelgrippe-Epidemie sind im Südatlantik Tausende Seeelefanten zum Opfer gefallen. Zwischen 2022 und 2024 könnte die Population geschlechtsreifer weiblicher Seeelefanten auf der Inselgruppe Südgeorgien um fast die Hälfe zurückgegangen sein, wie es in einer im Fachmagazin "Communications Biology" veröffentlichten Studie heißt.

So sei die Zahl der weiblichen Seeelefanten im gebärfähigen Alter in den drei größten Kolonien des Archipels um 47 Prozent gesunken. Hochgerechnet auf die gesamte Population auf der Inselgruppe schätzen die Autoren um den britischen Meeresbiologen Connor Bamford, dass in der Brutsaison 2024 etwa 53.000 Weibchen fehlten.

Mögliche Folgen auf Stabilität der Gesamtpopulation

Südgeorgien liegt knapp 2.000 Kilometer östlich der Südspitze von Argentinien und ist einer der wichtigsten Lebensräume für den südlichen Seeelefanten. Zu Ende des Winters auf der Südhalbkugel kommen die sonst einzelgängerischen Seeelefanten an den Stränden der Inselgruppe zusammen, um ihre Jungen zur Welt zu bringen und sich erneut zu paaren. 

Die stark dezimierte Zahl geschlechtsreifer weiblicher Seeelefanten dürfte nach Einschätzung der Forscher negative Auswirkungen auf die Stabilität der Gesamtpopulation haben. 

Seit 2022 grassiert die größte je dokumentierte Vogelgrippewelle, die sich über mehrere Erdteile erstreckt. Das hochpathogene - also besonders krankheitserregende - H5N1-Virus befällt vor allem Vögel, wurde aber auch bei mehreren Säugetieren gefunden. In Südamerika fielen Tausende Robben und Seelöwen dem Erreger zum Opfer. So ging die Population weiblicher Seeelefanten auf der argentinischen Halbinsel Valdés um 67 Prozent zurück.

dpa

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