Bahnreisende sollten in der Nacht zum Sonntag den Fahrplan genau studieren: In Mitteleuropa beginnt wieder die Sommerzeit. Allein bei der Deutschen Bahn werden um 2.00 Uhr rund 120.000 Uhren um eine Stunde vorgestellt, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Zu dieser Zeit sind etwa 50 Nachtzüge unterwegs. Sie haben laut Bahn im Fahrplan so viel Zeitpuffer, dass sie pünktlich ihre Ziele erreichen.
Ein folgenschweres Signal aus Mainflingen
Für einen reibungslosen Ablauf der Zeitumstellung sorgt die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB/Braunschweig) seit der Einführung der Sommerzeit vor 31 Jahren. Die PTB-Mitarbeiter haben schon längst den Langwellen-Sender DCF77 in Mainflingen bei Frankfurt programmiert. "In der Nacht selbst müssen wir nichts mehr tun", sagt der zuständige PTB-Physiker Andreas Bauch. "Das Signal des Senders DCF77 hat eine Reichweite von 2000 Kilometern und wird somit in ganz Europa empfangen", erklärt Bauch den weiteren Weg der Signale.
Die PTB wurde 1978 im "Gesetz über die Zeitbestimmung" als gesetzliche Hüterin der Zeit bestimmt und ist damit für die Umstellung der Uhren am letzten Märzwochenende zuständig. In Braunschweig stehen mehrere hochkomplexe Atomuhren, die eine für Laien unfassbar genaue Zeitmessung garantieren. Pannen hat es noch nie gegeben.
Funkuhren stellen automatisch um
Bei der Bahn wird das Zeitsignal über 2500 Hauptuhren an die übrigen Chronometer in Bahnhöfen und Diensträumen sowie Automaten, Informations- und Steuerungssysteme weitergegeben. Die Anpassung sämtlicher Uhren dauert etwa eine Stunde. Auch alle anderen privaten und öffentlichen Funkuhren empfangen das Signal und sollten pünktlich die Sommerzeit anzeigen.