In der Slowakei hat der linksgerichtete Ministerpräsident Robert Fico trotz des Wahlerfolges des Mitte-Rechts-Bündnisses den Auftrag zur Regierungsbildung erhalten. Präsident Ivan Gasparovic räumte Fico am Montag dazu Zeit bis Mittwoch ein. Fico kündigte an, er strebe ein Zwei-Parteien-Bündnis an und werde Verhandlungen mit allen Parteien im Parlament führen. Beobachter gingen jedoch davon aus, dass er kaum Chancen auf die Bildung einer Regierung haben dürfte.
Ficos Sozialdemokraten (SMER) gingen aus der Wahl vom Sonntag mit knapp 35 Prozent der Stimmen zwar als stärkste Partei hervor. Allerdings gewann das oppositionelle Mitte-Rechts-Bündnis um SDKU-Chefin Iveta Radicova die Mehrheit der Sitze. Nach dem vorläufigen Endergebnis kam die konservative SDKU auf 15,4 Prozent. Zusammen mit den Christdemokraten (KDH), der liberalen Partei Freiheit und Solidarität (SaS) und einer Vertretung der ungarischen Minderheit gewann die SDKU damit 79 der 150 Mandate.