USA Entwurf durchgesickert: Kippt der Oberste Gerichtshof das Recht auf Abtreibung?

Protest Abtreibung USA
Proteste gegen mögliches Aus für Abtreibung in den USA
© Stefani Reynolds / AFP
Sehen Sie in dem Video: Urteilsentwurf zu Abtreibungsrecht sorgt in den USA für Proteste.




Spontane Proteste vor dem Obersten Gerichtshof der USA am Montagabend. Einem Zeitungsbericht zufolge könnte der Supreme Court den legalisierten Schwangerschaftsabbruch landesweit aufheben. Ein durchgesickerter Entwurf deute darauf hin, dass der Oberste Gerichtshof die bisherige Rechtsprechung hierzu aus dem Jahr 1973 kippen werde.
Seit Jahrzehnten versuchen insbesondere erzkonservative Abtreibungsgegner, die Regelung aus dem damaligen Urteil Roe v. Wade zu Fall zu bringen und Schwangerschaftsabbrüche grundsätzlich verbieten zu lassen. "We will not go back" skandierten viele der überwiegend jungen Demonstrierenden. "Das zerstört alles, wofür wir gearbeitet haben. Alles, wofür wir uns eingesetzt haben, wird einfach abserviert. Das wirft uns in alte Zeiten zurück, wie mit einer Zeitmaschine." "Damit werden sie nicht davonkommen. Egal, was ich dafür tun muss. Das können sie Amerika nicht antun. Von uns gibt es mehr, als von denen." "Die Republikaner haben uns die ganze Zeit beschwichtigt, es gäbe keine Bestrebungen, das Abreibungsrecht und 'Roe versus Wade' zu ändern. Wir würden überreagieren. Jetzt, wo es wirklich passiert, bin ich natürlich sauer."
Es sei möglich, dass es seit dem geleakten Entwurf zur Entscheidung noch Änderungen gegeben habe, sagte der Politico-Reporter Josh Gerstein, der den Bericht veröffentlichte hatte, dem Sender MSNBC. Der Oberste Gerichtshof und das Weiße Haus lehnten eine Stellungnahme ab. Der Supreme Court ist mit einer konservativen Mehrheit von 6:3 Stimmen besetzt.
Seit 1973 sind Abtreibungen in den USA legal, doch der Oberste Gerichtshof befasst sich erneut mit Schwangerschaftsabbrüchen. Ein durchgesickerter Entwurf deutet nun darauf hin, dass die aktuelle Rechtssprechung gekippt wird.