Actionfigur von Osama bin Laden Wie die CIA mit Puppen gegen den Terror kämpfte

Der US-Geheimdienst CIA hat einem Zeitungsbericht zufolge eine Actionfigur von Osama bin Laden entwickeln lassen. Doch nicht etwa um dem Terroristen zu huldigen, sondern um ihn zu bekämpfen.
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Im Kampf gegen Osama bin Laden und sein Terronetzwerk al Kaida haben sich die USA vor einigen Jahren wohl eine ganz besondere Taktik ausgedacht: Man wollte eine Puppe des mittlerweile getöteten Top-Terroristen einsetzen, um diesen zu diskreditieren. Wie die "Washington Post" berichtet, entwickelte der Geheimdienst CIA ab etwa 2005 einen Prototypen eines Bin-Laden-Spielzeugs komplett mit Bart und traditioneller Kluft.

Das Besondere an der mit einem chinesischen Spielzeughersteller entwickelten Actionfigur: Dank einer hitzeempfindlichen Farbe sollte sich das Gesicht mit der Zeit in eine knallrote dämonenhafte Fratze mit leuchtend grünen Augen verwandeln. Das Ziel: "Kindern und ihren Eltern Angst einzujagen, damit sie sich vom echten Bin Laden abwenden." Diejenigen die die Puppe anfangs vielleicht noch aus Sympathie gekauft hatten, sollten zu Gegnern des Terroristen gemacht werden.

Der Macher von "G.I. Joe" half mit

Bei ihrem Propagandaunternehmen soll die CIA mit Donald Levine zusammengearbeitet haben, dem ehemaligen Hasbro-Manager, der schon in den 60er Jahren die "G.I. Joe"-Actionfiguren zum Erfolg gemacht hatte. Besonders Levines gute Kontakte zu Produzenten in China seien für den Geheimdienst interessant gewesen, so die "Washington Post". Die Familie des vor einem Monat verstorbenen Spielzeugmachers schrieb in einem Statement gegenüber der Zeitung: "Donald war ein engagierter Patriot und stolzer Veteran des Koreakrieges. Als man ihn fragte, war es ihm eine Ehre, seinem Land zu helfen."

Die CIA leugnet das Projekt mit dem Codenamen "Devil Eyes" (Teufelsaugen) nicht, erklärt jedoch, es sei letztlich fallengelassen worden. Ein Sprecher sagte der "Washington Post", dass lediglich drei Prototypen hergestellt worden seien. Nach deren Präsentation habe man sich dagegen entschieden, mehr zu produzieren. Personen, die seinerzeit mit dem Produktionsprozess in China vertraut waren, behaupten laut dem Bericht jedoch etwas anderes: Hunderte Exemplare der Puppe seien schon im Jahr 2006 in die pakistanische Stadt Karachi verschifft worden. Desinformation gehört in der Geheimdienstwelt eben zum Geschäft.

DPA
tim/DPA

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