Im Norden Afghanistans sind bei Kämpfen zwischen der radikalislamischen Taliban und einer rivalisierenden Miliz nach Polizeiangaben möglicherweise bis zu 60 Aufständische und fast 20 Zivilisten ums Leben gekommen. Wie der Polizeichef der Provinz Baghlan, Mohammad Kabir Andarabi, am Sonntag unter Berufung auf Geheimdienstinformationen aus der Region Dschangal Bagh sagte, begannen die Kämpfe zwischen den Taliban und der Hesb-i-Islami-Miliz des Islamistenführers Gulbuddin Hekmatjar am Samstagmorgen. Bislang seien 40 Kämpfer der Hesb-i-Islami-Miliz und 20 Taliban getötet worden.
Das afghanische Innenministerium bestätigte die Gefechte, konnte zunächst aber keine Opferzahlen nennen. Der Armeegeneral Murad Ali Murad sagte, nach ersten Erkenntnissen seien 50 Aufständische getötet worden. Nach Polizeiangaben haben sich bereits mehrere Hesb-i-Islami-Kommandeure ergeben.
Die Hesb-i-Islami-Miliz ist die zweitgrößte afghanische Rebellengruppe nach den Taliban. Ihr Anführer Hekmatjar war zwischen 1979 und 1989 einer der wichtigsten Führer des Widerstands gegen die sowjetische Armee und in den 90er Jahren kurzzeitig Regierungschef. Während die Taliban Verhandlungen mit der Regierung in Kabul kategorisch ablehnen, hat Hekmatjar Gesprächsbereitschaft signalisiert, falls die ausländischen Soldaten aus Afghanistan abzieh