Afghanistan Rakete schlägt neben deutscher Botschaft ein

Einen Tag vor der Präsidentenwahl in Kabul sind am frühen Freitagmorgen zwei Raketen im Botschaftsviertel eingeschlagen. Bundeskanzler Schröder will trotzdem an seiner Afghanistan-Reise festhalten.

Einen Tag vor der ersten freien Präsidentenwahl Afghanistans ist am frühen Freitagmorgen eine Rakete neben der deutschen Botschaft in Kabul eingeschlagen und explodiert. Nach Angaben der Internationalen Schutztruppe ISAF wurde niemand verletzt. Die Rakete traf das Gelände, wo sich Medienvertreter für die Wahl am Samstag akkreditieren können.

Taliban kündigten mehrere Anschläge an

In unmittelbarer Nähe des Einschlagorts liegt auch das Hauptquartier der US-Streitkräfte in Afghanistan. Im Umkreis von wenigen hundert Metern befinden sich der Präsidentenpalast, die Mission der Vereinten Nationen in Afghanistan und die deutsche Amani- Oberschule, die während der Wahl als Medienzentrum dient. Die Taliban haben zur Wahl mehr Anschläge angekündigt. In den vergangenen Tagen war es in Kabul aber ruhig geblieben.

Die Rakete schlug nach Angaben von Augenzeugen rund 50 bis 100 Meter neben dem Gelände der deutschen Botschaft ein. Westliche Sicherheitskräfte vor Ort sprachen von einem "großen Loch im Boden". Ein afghanischer Polizist sagte, es habe sich um eine 107-Millimeter- Rakete gehandelt. Die Explosion war in weiten Teilen der Stadt zu hören. Ein ISAF-Sprecher sagte, auch eine zweite Rakete sei in der Gegend eingeschlagen, aber nicht explodiert.

Schröder hält an Besuch fest

Bundeskanzler Gerhard Schröder will ungeachtet des jüngsten Anschlags in Kabul wie geplant Afghanistan besuchen. Schröder wird am Montag und damit zwei Tage nach der Präsidentenwahl in Afghanistan erwartet. Geplant ist auch ein Gespräch mit Präsident Hamid Karsai.

AP · DPA
DPA / AP