Afghanistan USA stationieren Truppen im Bundeswehr-Gebiet

Im Norden Afghanistans operiert künftig nicht mehr vornehmlich die Bundeswehr. Die USA planen, rund 2500 eigene Soldaten in Kundus zu stationieren. Darunter befindet sich auch ein größeres Kontingent Trainer für afghanische Sicherheitskräfte. Die Bundeswehr hat bisher nicht auf die Nachricht reagiert.

Die US-Armee wird ihre Präsenz im Einsatzgebiet der Bundeswehr in Nordafghanistan massiv aufstocken. Nach Informationen von "Spiegel Online" werden rund 2500 Soldaten am zweitgrößten Standort der Bundeswehr in Kundus stationiert.

Etwa 1000 Trainer für die afghanische Polizei und die Nationalarmee ANA werden bis Sommer 2010 nach Kundus entsandt. Zudem sollen bis zu 1500 Soldaten der Airborne-Division in den Norden gehen, um das US-Lager zu sichern und gemeinsam mit afghanischen Einheiten gegen die Taliban vorzugehen. Die Bundeswehr ist bisher mit etwa 1100 Soldaten in Kundus präsent.

Das Büro von US-General Stanley McChrystal, dem Chef der Schutztruppe Isaf, hat diese Planungen dem Bericht zufolge auf Anfrage bestätigt. Die Bundeswehr rechnet damit, dass die US-Truppen nicht nur die Ausbildung forcieren, sondern auch eine härtere Gangart gegen die Taliban und eingesickerte Elemente des Terrornetzwerks al Kaida einschlagen werden.

Die 2500 zusätzlichen US-Soldaten gehören zu dem Kontingent von insgesamt 30.000 Soldaten, mit denen die USA laut Ankündigung von US-Präsident Barack Obama ihre Truppen in Afghanistan verstärken wollen. Die Bundesregierung hat bislang noch nicht über eine Aufstockung des Bundeswehr-Kontingents in Afghanistan entschieden.

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DPA/AFP