Attentat in Teheran Autobombe tötet iranischen Atomwissenschaftler

Erneut ist ein Atomwissenschaftler im Iran durch einen Anschlag ums Leben gekommen. Ein Motorradfahrer soll eine Autobombe unter dem Wagen des Professors installiert haben. Der Iran beschuldigt Israel und die USA.

Es ist das vierte tödliche Attentat auf iranische Atomwissenschaftler in wenigen Jahren: Bei einer Bombenexplosion ist am Mittwoch in Teheran der Universitätsprofessor Mostafa Ahmadi Roshan ums Leben gekommen. Auch der Fahrer starb, ein weiterer verletzter Insasse des Wagens konnte gerettet werden.

Ein Motorradfahrer habe eine Haftbombe an dem Fahrzeug des Forschers befestigt, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Fars. Der Anschlag ereignete sich nahe der Allameh Tabatabai Universität im Osten Teherans.

"Israel ist verantwortlich"

Die iranische Führung warf Israel und den USA vor, in das Attentat verwickelt zu sein. Teherans Vize-Gouverneur Safar Ali Bratloo sagte: "Israel ist für dieses Attentat verantwortlich. Die Methode gleicht denen, die bei anderen Anschlägen auf iranische Wissenschaftler angewendet wurden", sagte er einem iranischen Fernsehsender.

Roshan soll an der Trennung von Gasen in der Atomanlage Natans gearbeitet haben, wie aus einer Beschreibung der Internetseite einer anderen Universität hervorgeht. Die iranische Atomorganisation teilte mit, Roshan sei "einer der Diener der Nuklearindustrie" gewesen, ohne dessen genaue Position zu benennen. "Auf dem vom mutigen Volk des Irans eingeschlagenen Weg gibt es kein Zurück und solche teuflischen Akte der USA und Israels gegen unsere Wissenschaftler werden nicht den geringsten Einfluss haben", heißt es in dem Statement der Atomorganisation.

2010 und 2011 wurden drei iranische Wissenschaftler bei Autobombenanschlägen getötet. Mindestens zwei von ihnen arbeiteten am iranischen Atomprogramm. Einer der Anschläge ereignete sich vor genau zwei Jahren, am 11. Januar 2010.

DPA
fw/AFP/DPA