Ausland Geiselnahme in Peking beendet

Ein offenbar geistig verwirrter Mann hat in der vergangenen Nacht in Peking fünf Geiseln der Nachrichtenagentur Reuters genommen.Die Polizei konnte ihn überwältigen.

Die Polizei hat am Mittwoch einen Geiselnehmer im Büro der Nachrichtenagentur Reuters in Peking überwältigt, der mit einer angeblichen Bombe gedroht hatte. Der Sprengsatz entpuppte sich als Attrappe, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Gut zwei Stunden zuvor hatte der etwa 30 Jahre alte Mann bereits seine fünf Geiseln, darunter zwei Korrespondenten, freigelassen.

Bombe war Atrrappe

Der arbeitslose Stahlarbeiter aus Nordostchina hatte sich nach Angaben von Augenzeugen über die weit verbreitete Korruption in China beklagt. Nach der Freilassung aller Geiseln stellte ihn die Polizei in der Redaktion. Er hielt eine Art Zünder in der Hand, von dem ein Kabel in eine schwarze Tasche führte, in dem die angebliche Bombe war.

Forderung nach Interview

Der groß gewachsene Mann war am Vormittag (Ortszeit) in das Büro eingedrungen. "Niemand bewegt sich", sagte er laut Augenzeugen und drohte, eine Bombe zu zünden. "Ich will Gerechtigkeit." Zunächst ließ er die chinesischen Mitarbeiter frei, behielt am Ende fünf Ausländer in seiner Gewalt. Er forderte, interviewt zu werden. Ihm wurde die Möglichkeit gegeben, vor einer laufenden Kamera zu sprechen. Augenzeugen beschrieben den Mann als möglicherweise geistig verwirrt.

DPA