Zwei Tage nach der Massenentführung von bis zu 150 Beamten in Bagdad haben Extremisten in der irakischen Hauptstadt etwa 60 Menschen entführt. Der staatliche Fernsehsender Al-Irakija meldete, "kriminelle Terroristen" hätten im Westteil der irakischen Hauptstadt sechs Kleinbusse gestoppt und alle Fahrgäste verschleppt. Die Busse hätten sie mitgenommen. Ein Kleinbus bietet Platz für ungefähr elf Menschen.
Zwei Tage zuvor hatten Unbekannte bis zu 150 Menschen aus dem Institut für Kulturforschung in Bagdad entführt. Rund 80 von ihnen sind nach Angaben des Hochschulministeriums noch in der Gewalt der Geiselnehmer.
Noch mehr Anschläge
Bei Attacken von Extremisten kamen in der irakischen Hauptstadt zehn Menschen ums Leben. Nach Polizeiangaben wurden sieben von ihnen in einer Bäckerei im Stadtteil Sajuna erschossen. Drei weitere Iraker starben bei der Explosion einer Autobombe und eines mit Sprengstoff präparierten Mofas.
Die US-Armee berichtete unterdessen, zwei amerikanische Soldaten seien am Dienstag und Mittwoch in der Provinz Dijala und in Bagdad erschossen worden. Die Armee teilte außerdem mit, die US-Luftwaffe habe am Donnerstag mehrere Gebäude in Al-Jussifija südlich von Bagdad bombardiert. Dabei seien neun "Terroristen" getötet worden, von denen mehrere Sprengstoffwesten getragen hätten. Die Soldaten nahmen neun Verdächtige gefangen.
Vier US-Soldaten im Irak getötet
Bei Kämpfen im Irak sind vier weitere US-Soldaten getötet worden. Die Streitkräfte teilten am Donnerstag mit, zwei der Soldaten seien am Mittwoch in der ost-irakischen Provinz Dijala gestorben, als eine Bombe ihr Fahrzeug getroffen habe. Ein weiterer Soldat sei ebenfalls in der Provinz zu Tode gekommen. Zudem sei ein Militär-Angehöriger am Dienstag in der Hauptstadt Bagdad getötet worden.
Damit sind seit Anfang des Monats mindestens 44 US-Soldaten ums Leben gekommen. Seit Beginn des Irak-Krieges vor drei Jahren starben damit mindestens 2863 US-Soldaten in dem Land.
Die anhaltenden Kämpfe mit sunnitischen und schiitischen Extremisten sind der Hauptgrund für die Niederlage der Republikanischen Partei von Präsident George W. Bush bei der Kongresswahl in der vergangenen Woche.