Brandkatastrophe in Griechenland Griechische Regierung unter Druck

Griechenland kämpft noch immer gegen die Feuersbrunst: Während sich die Lage auf der Halbinsel Euböa verschlimmerte, zeichnet sich auf dem Peloponnes etwas Entspannung ab. In Athen protestierten 2000 Demonstranten gegen die Regierung und warfen ihr Versagen vor.

Die Brände in Griechenland erreichten in der Nacht zum Dienstag die Umgebung der Ortschaft Seta auf der Halbinsel Euböa. Die 300 Einwohner mussten in Sicherheit gebracht werden. Eine kilometerlange Front mit bis zu 20 Meter hohen Flammen bewegte sich vom Hinterland des mittleren Teils der zweitgrößten griechischen Insel in Richtung Ägäis. Mehrere Löschflugzeuge warfen tonnenweise Wasser ab, wie das Fernsehen zeigte. Seit Ausbruch des ersten Großbrands am vergangenen Freitag sind mindestens 63 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 3000 Menschen sind obdachlos.

Anti-Regierungs-Demonstration in Athen wegen Feuerkatastrophe

Die griechische Regierung gerät wegen der verheerenden Waldbrände immer stärker unter Druck. Am Montag marschierten etwa 2000 linke Demonstranten in Athen zum Parlament und forderten den Rücktritt der Regierung. Die oppositionellen Sozialisten warfen ihr Unfähigkeit vor. Die Vorwürfe der Brandstiftung sollten lediglich davon ablenken, erklärten sie.

Etwas entspannt habe sich dagegen die Situation auf den Bergen des Peloponnes um die Kleinstädte Andritsena und Karytena, im Raum der Hafenstadt Kalamata und in der Region von Sparta, berichtete am Dienstagmorgen der staatliche Rundfunk NET.

Drei Löschhubschrauber aus Deutschland

An den Löscharbeiten beteiligten sich am Dienstag neben den 37 griechischen Löschhubschraubern und -flugzeugen auch vier französische, ein italienisches, zwei spanische, ein türkisches Flugzeug sowie mehrere Hubschrauber aus Holland, der Schweiz, aus Österreich und aus Rumänien. Auch drei Hubschrauber aus Deutschland wurden erwartet.

Zudem erschütterte ein Erdbeben der Stärke 4,4 am Dienstagmorgen die Region um Athen und versetzte die Menschen in Angst. Das Zentrum des Erdbebens lag rund 37 Kilometer nördlich der griechischen Hauptstadt. Verletzt wurde nach ersten Angaben der Polizei niemand. Zu spüren war der Erdstoß auch auf der gegenüber liegenden Insel Euböa.

AP · DPA · Reuters
DPA/Reuters/AP