Bürgerkrieg Mehr als die Hälfte aller Syrer auf der Flucht

Es ist eine der größten Flüchtlingswellen seit dem zweiten Weltkrieg: Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien befinden sich mehr als die Hälfte aller Einwohner des Landes auf der Flucht.

Mehr als vier Millionen Syrer sind vor dem Bürgerkrieg nach Angaben der Vereinten Nationen in die Nachbarländer geflohen. Bis Ende des Jahres erwartet das Flüchtlingshilfswerks UNHCR einen Anstieg der Flüchtlingszahl 4,27 Millionen. Dies sei die größte Flüchtlingswelle von einem einzelnen Konflikt innerhalb einer Generation, sagte Flüchtlingskommissar Antonio Guterres. Die meisten Menschen seien in dem vierjährigen Krieg in den Libanon, nach Jordanien und Ägypten, den Irak sowie die Türkei geflüchtet. Die Türkei habe mehr Menschen aufgenommen als jedes andere Land und gebe derzeit rund 1,8 Millionen Syrern Schutz. 270.000 Syrer bemühten sich in Europa um Asyl. Rund 7,6 Millionen seien innerhalb des Landes auf der Flucht.

5,5 Millionen Dollar Unterstützung gefordert

"Die sich verschlechternden Bedingungen treiben eine steigende Zahl nach Europa und noch weiter weg, aber die überwiegende Mehrzahl der Menschen bleibt in der Region", sagte Guterres. Man dürfe nicht zulassen, dass sich die Situation der Flüchtlinge weiter verschlimmere. Die UNHCR fordert für dieses Jahr 5,5 Milliarden Dollar zur Unterstützung syrischer Flüchtlinge. Bisher ist nur knapp ein Viertel dieser Summe sichergestellt. Das Welternährungsprogramm musste zuletzt bereits die Essensportionen wegen fehlender Gelder reduzieren.

tim/Reuters