Nach einer Kundgebung gegen die umstrittene Rentenreform in Frankreich ist es in Paris am Dienstagabend zu schweren Krawallen gekommen. Die Polizei ging auf dem Concorde-Platz mit Tränengas und Wasserwerfern gegen vermummte Demonstranten vor, berichteten Augenzeugen. Die Demonstranten steckten Mülleimer in Brand, bauten daraus Barrikaden und warfen mit Steinen und Flaschen. Ein kubanischer Fotograf wurde von einer Flasche am Kopf verletzt. Dutzende von Randalierern wurden vorübergehend festgenommen.
Gewalttätige Demonstranten
Die Sicherheitskräfte drängten die gewalttätigen Demonstranten vom Concorde-Platz ab, der unweit der Nationalversammlung auf der anderen Seine-Seite liegt. Die Polizei machte bis zu 250 Demonstranten, nach den Angaben überwiegend Anarchisten, für die Auseinandersetzungen verantwortlich. Ein Teil der Demonstranten randalierte danach in benachbarten Straßen weiter. Zu den Krawallen war es gekommen, als sich der Ordnungsdienst der Kundgebung zurückzog.
Dutzende Protestteilnehmer flohen vor der anrückenden Polizei in die Garnier-Oper, in der an diesem Abend Mozarts "Cosi fan tutte" auf dem Programm stand. Sicherheitskräfte umstellten daraufhin das Opernhaus und nahmen etwa 60 Demonstranten vorübergehend fest. Die Oper wurde abgesagt, das Publikum verließ das Haus durch den Hinterausgang.