Als Vergeltung für die Ausweisung von zwei iranischen Diplomaten aus Deutschland hat Teheran am Mittwoch zwei deutsche Diplomaten des Landes verwiesen. Das Außenministerium in Teheran teilte mit, die beiden deutschen Diplomaten würden wegen der "Einmischung der deutschen Regierung in innere und juristische Angelegenheiten" des Iran zu unerwünschten Personen erklärt.
Das Auswärtige Amt in Berlin hatte vor einer Woche zwei iranische Botschaftsangehörige wegen des im Iran verhängten Todesurteils gegen den Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd zu unerwünschten Personen erklärt. Sie wurden "mit kurzer Frist aufgefordert", Deutschland zu verlassen, wie Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Mittwoch vergangener Woche mitgeteilt hatte. Sie hatte zudem den Geschäftsträger der iranischen Botschaft einbestellen lassen.
Auswärtiges Amt kritisiert Entscheidung des Iran
Die Reaktion des Iran "ist aus Sicht der Bundesregierung in keinster Weise gerechtfertigt", heißt es nun in einer Mitteilung des Asuwärtigen Amtes. Es sei eine willkürliche Entscheidung Teherans. Die Ausweisung zweier iranischer Diplomaten sei dagegen eine angemessene Reaktion"auf das Todesurteil und die massive Verletzung der Rechte" von Jamshid Sharmahd gewesen, heißt es weiter.
Die iranische Justiz hatte den 67-jährigen Exil-Oppositionellen und deutschen Staatsangehörigen wegen Terrorvorwürfen zum Tode verurteilt. Die iranische Justiz wirft Sharmahd insbesondere vor, an einem Anschlag auf eine Moschee in der südiranischen Stadt Schiras im April 2008 beteiligt gewesen zu sein, bei dem 14 Menschen getötet wurden. Die Familie und Unterstützer von Sharmahd hatten die Bundesregierung eindringlich gebeten, sich für den 67-Jährigen einzusetzen und "sein Leben zu retten".