America first? Trump wirbt für "Made in America" - Tochter Ivanka nimmt es damit nicht so genau

US-präsident Donald-Trump setzt sich einen "Stetson"-Cowboyhut auf
Ein ur-amerikanisches Produkt: der "Stetson"-Cowboyhut. Donald Trump hingegen nimmt es mit "Made in America" offenbar nicht ganz so genau.
© Alex Brandon/AP PHOTO
US-Präsident Donald Trump will "Made in America" wieder groß machen. Firmen sollen mehr in den Vereinigten Staaten produzieren. Wo das Trump-Imperium jedoch produzieren lässt, bleibt unklar. Zumindest Tochter Ivanka bevorzugt jedoch Asien für die Modeproduktion.

Nach dem Willen von US-Präsident Donald Trump sollen mehr Produkte die Aufschrift "Made in America" tragen. Der Republikaner warb dafür, wieder mehr in den Vereinigten Staaten zu produzieren. "Wenn wir Produkte kaufen, die in den USA hergestellt wurden, dann bleibt der Profit hier, die Einnahmen bleiben hier, und vielleicht am Wichtigsten von allen, die Jobs bleiben hier", erklärte Trump bei einer Rede im Weißen Haus, flankiert von einer Videobotschaft des Präsidenten. Fazit: "Made in America - it's the best!"

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Wie aber halten es das Trump-Unternehmen oder die Firma von Tochter Ivanka mit diesen Maßstäben? Verpflichten sie sich dazu, nicht mehr in anderen Ländern produzieren zu lassen? Trumps Sprecher Sean Spicer hatte Schwierigkeiten, diese Frage zu beantworten. Es sei nicht angebracht, darüber zu reden, wie dies die Trump-Firmen betreffen würde, erklärte er.

Tochter von Donald Trump lässt in Asien produzieren

Aber in manchen Fällen gebe es gewisse Lieferketten oder Skalierbarkeiten, "die möglicherweise nicht in diesem Land verfügbar sind", fügte er hinzu. Das allumfassende Ziel bleibe aber, die Produktion in den USA zu steigern. 

Die "Washington Post" hatte vor kurzem berichtet, dass das Modelabel von Ivanka Trump de facto ausschließlich in Ländern wie China, Indonesien und Bangladesch produzieren lasse. Die Vorstandsvorsitzende Abigail Klem sagte der Zeitung: "Die Arbeiter gibt es hier nicht mehr oder nur in einer sehr kleinen Kapazität; in vielen Fällen existieren die Maschinen nicht mehr."

Die Arbeitsbedingungen in den betroffenen Ländern in Asien stehen allerdings immer wieder in der Kritik. Kürzlich wurden in China drei Aktivisten festgenommen, die verdeckt in Zulieferfabriken des Modelabels recherchiert hatten. Nach Angaben der Organisation China Labor Watch (CLW) ging es um zwangsweise Überstunden, Bezahlung unter Mindestlohn, Verletzung von Frauenrechten und verbale Misshandlungen. Die Aktivisten kamen wieder frei. 

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