Donald Trump Der Präsident arbeitet im Krankenhaus? Gestellte Bilder als Fake kritisiert

Donald Trump
Donald Trump auf einem Handout des Weißen Hauses am Sonntag
© Joyce N. Boghosian/White House / AFP
Wie gut geht es Donald Trump wirklich? Angeblich soll der US-Präsident aus dem Krankenhaus weiter arbeiten. Die zum Beweis veröffentlichten Bilder werden nun als mögliche Propaganda kritisiert.

US-Präsident Donald Trump ist immer noch mit einer Covid-19-Erkrankung im Krankenhaus. Laut seinen Ärzten hat sich der Zustand am Sonntag verbessert, möglicherweise könne er bald entlassen werden. Leibarzt Sean Conley hatte sich in der Nacht zu Sonntag noch "vorsichtig optimistisch" gezeigt, aber auch gesagt, Trump sei "noch nicht über den Berg". Trump selbst hatte in einer am Sonntagmorgen veröffentlichten Videobotschaft erklärt, es gehe ihm besser, aber angeschlagen gewirkt.

Um Optimismus zu verbreiten, veröffentlichte das Weiße Haus zudem am Sonntag Fotos, die zeigen sollen, wie der Präsident im Krankenhaus seiner Arbeit nachgeht. Auf einem der Bilder sitzt Trump im weißen Hemd an einem Tisch und blättert in Unterlagen. Im zweiten Bild sitzt er im Sakko an einem anderen Tisch und schreibt mit einem Stift auf ein Blatt Papier. "Nichts kann ihn aufhalten, für das amerikanische Volk zu arbeiten. UNNACHGIEBIG!", twitterte Präsidententochter Ivanka Trump, die eines der Fotos auf ihrem Account postete. 

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Alles nur Show?

Dass das Bild vom trotz Krankheit unermüdlich arbeitenden Präsidenten der Wahrheit entspricht, bezweifeln allerdings zahlreiche Beobachter. So weist Journalist Jon Ostrower auf Twitter darauf hin, die beiden Aufnahmen seien laut den technischen Bildinformationen im Abstand von zehn Minuten geschossen worden. Raum- und Outfit-Wechsel innerhalb so kurzer Zeit weise eindeutig auf ein gestelltes PR-Shooting und nicht auf echte Arbeit hin, vermuten Kritiker.

Dazu passt auch der Tweet von Andrew Feinberg, Reporter im Weißen Haus, der einen herangezoomten Bildausschnitt von Trumps Hand teilte. "Donald Trump scheint seinen Namen auf ein weißes Blatt Papier zu schreiben", twittert Feinberg.

Zudem könnte das Bild auch per Photoshop manipuliert worden sein, da die Spiegelung von Trumps Handgelenk auf dem Tisch nicht zu passen scheint. Auch das Sonntagfrüh veröffentlichte Video von Trump steht unter Manipulationsverdacht, weil es an einer Stelle ganz kurz hakt. Schnittexperten spekulieren, dass womöglich ein Husten des Präsidenten herausgeschnitten sein könnte.

Die Diskussion um den Videoruckler und die Fotos zeigt vor allem, dass viele den offiziellen Informationen zum Gesundheitszustand des Präsidenten nicht trauen. Ob Trump wirklich in dieser akuten Phase der Krankheit Akten wälzt oder einfach nur für den Fotografen so tut, dürfte letztlich zweitrangig sein. Wie es dem Präsidenten wirklich geht, dagegen nicht.

bak