USA Trump weiß endlich, wie er seine Mauer finanzieren will - und schwindelt wieder

Donald Trump hat sich mit einer neuen Idee zur geplanten Mauer an der mexikanischen Grenze gebrüstet
Donald Trump hat sich mit einer neuen Idee zur geplanten Mauer an der mexikanischen Grenze gebrüstet
© Scott Olson/AFP
Um den Bau seiner Mexiko-Mauer zu finanzieren, will Donald Trump sie mit Solarzellen verkleiden lassen. "Meine Idee!", brüstete er sich nun bei einem Auftritt in Iowa. Stimmt aber gar nicht.

Der Bau einer Mauer zu Mexiko war das zentrale Wahlversprechen Donald Trumps und vermutlich einer der Hauptgründe für seinen Wahlsieg. Doch wie das Mammutprojekt finanziert werden soll, konnte der Präsident lange nicht erklären. Mexiko werde schon irgendwie für die Kosten aufkommen, lautete seine Devise. Nun präsentierte er aber einen neuen Plan - der nach Darstellung Trumps einfach grandios ist: Die Grenzmauer soll mit "wunderschönen" Solar-Paneelen verkleidet werden, um mit dem erzeugten Strom den Bau zu finanzieren.

"Ja, wir werden eine Mauer bauen", versicherte Trump am Mittwoch seinen Anhängern im Bundesstaat Iowa. "Wir müssen verhindern, dass die Drogen weiter zu uns herüberfließen."

"Ich habe eine Idee, von der noch niemand gehört hat", brüstete er sich. "Die südliche Grenze. Viel Sonne, viel Hitze. Wir denken darüber nach, eine Mauer als Solar-Mauer zu bauen. Sodass sie Energie produziert. Und sich so selbst finanziert." Auf diese Weise müsse Mexiko "viel weniger Geld bezahlen". "Und das ist gut, oder?", fragte der Präsident selbstzufrieden in die Runde.

"Denkt mal darüber nach, je höher sie wird, desto wertvoller wird sie", sagte Trump mit Blick auf die Solar-Mauer. "Ziemlich gute Vorstellung, oder? Meine Idee!"

Donald Trump und sein Schwindel

Doch so ganz stimmt es nicht. Die Solar-Mauer ist die Idee von Thomas Gleason, dem geschäftsführenden Gesellschafter von Gleason Partners LLC, einem in Las Vegas ansässigen Architekturbüro. Er hatte seine Entwürfe schon im April dieses Jahres dem Department of Homeland Security unterbreitet, nachdem die Behörde einen Architektenwettbewerb für die Mauer gestartet hatte, wie die Nachrichtenagentur AP berichtete. 

An der Idee einer solarbetriebenen Mauer habe er bereits seit Monaten getüftelt, erzählte Gleason Anfang Juni dem US-Magazin "Business Insider". In weniger als 20 Jahren könne seine Mauer genügend Strom produzieren, um die Baukosten wieder reinzuholen, behauptete er. Allerdings würden die Kalkulationen von zahlreichen Faktoren abhängen. So sei die mexikanische Grenze nicht unbedingt geradlinig und die Sonneneinstrahlung nicht konstant, gab er zu bedenken.

Der Entwurf einer Solar-Mauer von Gleason Partners LLC
Der Entwurf einer Solar-Mauer von Gleason Partners LLC
© Gleason Partners via AP

Einen offiziellen Regierungsauftrag habe er noch nicht erhalten, sagte Gleason. Doch Trump scheint von der Idee, die er als seine eine eigene verkauft, begeistert zu sein. Die Möglichkeit einer Solar-Mauer soll der Präsident bereits Anfang Juni mit den führenden republikanischen Kongressmitgliedern erläutert haben, berichtete die Nachrichtenseite "Axios" unter Berufung auf drei Quellen mit unmittelbaren Kenntnissen über die Sitzung. 

Demnach schwebt Trump eine Mauer von bis zu 15 Metern Höhe vor. "Je höher sie wird, desto wertvoller wird sie", meinte er auch in seiner Rede in Iowa.

 

ivi