Debatte um gleiche Rechte Britische Politiker wollen Transfrauen aus Frauenfußball-Teams ausschließen

Sam Kerr und Johanna Rytting Kaneryd (l.) vom FC Chelsea: In ihrer Mannschaft spielt keine Transfrau
Sam Kerr und Johanna Rytting Kaneryd (l.) vom FC Chelsea: In ihrer Mannschaft spielt keine Transfrau
 
© Imago Images
Im Leistungssport wird seit Langem über transgeschlechtliche Sportlerinnen und Sportler debattiert. In Großbritannien fordern Politiker den Fußballverband FA nun zum Handeln auf: Transfrauen sollen nicht in Frauenteams spielen.

Der englische Fußballverband steht vor einer Herausforderung: Mehrere Parlamentarier fordern von der Football Association FA, dass Transfrauen zukünftig nicht mehr in Frauenteams mitspielen dürfen. Rund 70 Mitglieder des Unterhauses und des Oberhauses unterzeichneten einen entsprechenden Brief, wie die Nachrichtenagentur PA am Freitag meldete. Im Leistungssport wird seit Längerem über den Umgang mit transgeschlechtlichen Sportlerinnen und Sportlern diskutiert.

Nach Meinung der Politiker sollten Menschen, denen bei Geburt das männliche Geschlecht zugewiesen wurde, später nicht in weiblichen Fußballteams mitspielen dürfen. Die Football Association (FA) müsse den "Frauen- und Mädchenfußball schützen", forderten sie und argumentierten, dass auch Erwachsene nicht in Kindermannschaften mitspielten.

Normalerweise wird im Einzelfall entschieden

Die Parlamentarier bezogen sich auch auf Medienberichte, wonach mehrere Teams einer unteren Liga zuletzt Spiele gegen ein Team abgesagt haben sollen. Grund dafür soll sein, dass beim Schuss einer mitspielenden Transfrau eine andere Spielerin verletzt worden sei.

Grundsätzlich ist es im englischen Fußball möglich, dass Menschen in der Liga antreten, mit deren Geschlecht sie sich identifizieren. Dabei wird jeweils über den Einzelfall entschieden. Andere britische Sportverbände - etwa die Rugby Football Union und British Cycling - haben nach Angaben der PA dagegen strengere Regeln. Der Deutsche Fußball-Bund lässt trans- und intergeschlechtliche sowie nicht-binäre Menschen seit Juni 2022 selbst entscheiden, ob sie in einem Frauen- oder einem Männerteam spielen.

DPA
tis