Russland und die Türkei haben sich bei einem Besuch von Kremlchef Dmitri Medwedew in Ankara auf weitgehende Visafreiheit für Urlauber geeinigt. "Dieses Abkommen ist vor allem darauf ausgerichtet, das Leben von Millionen Menschen zu erleichtern", sagte Medwedew am Mittwoch in einer Pressekonferenz mit dem türkischen Präsidenten Abdullah Gül. Nach Angaben aus Moskau machen jedes Jahr mindestens 2,5 Millionen Russen Urlaub in der Türkei. Die Türkei erhofft sich von dem Abkommen einen deutlichen Schub für die Touristenindustrie.
Zudem unterzeichneten Medwedew und Gül letzte Dokumente über den bereits seit längerem vereinbarten Bau des ersten türkischen Atomkraftwerks rund 350 Kilometer östlich der Touristenmetropole Antalya durch das russische Staatsunternehmen Atomstroiexport. Die 20 Milliarden Dollar (15,8 Mrd Euro) teure Anlage soll bis 2020 fertig sein. Russland behält vorerst alle Anteile an dem Werk.
In den kommenden fünf Jahren solle sich der Handel zwischen Russland und der Türkei auf 100 Milliarden US-Dollar verdreifachen, betonten die Präsidenten. Medwedew traf sich auch mit dem türkischen Regierungschef Recep Tayyip Erdogan.