Grenzzaun zu Ägypten Israel schottet sich ab

Jede Woche passieren bis zu 200 Menschen illegal die israelisch-ägyptische Grenze. Darunter sind nach den Worten von Premier Benjamin Netanjahu neben Flüchtlingen auch "Terroristen" und "Kriminelle". Eine Grenzbarriere soll dies künftig verhindern.

Israel will nach den Worten von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu entlang der Grenze zu Ägypten eine Barriere bauen. Damit sollen "Eindringlinge und Terroristen" daran gehindert werden, ins Land zu gelangen. Der "jüdische und demokratische Charakter des Staates Israel" solle so bewahrt werden, sagte Netanjahu in einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung. Israel stehe jedoch weiterhin für Flüchtlinge aus Konfliktgebieten offen.

Israel könne es nicht zulassen, dass Tausende illegale Arbeiter in das Land strömten. Die israelische Polizei geht nach eigenen Angaben davon aus, dass jede Woche 100 bis 200 illegale Arbeitssuchende, Flüchtlinge und "Kriminelle" die israelisch-ägyptische Grenze passieren. Entlang des Grenzzauns sollen auch Bewegungsmelder angebracht werden.

In einer ersten Phase sollen zwei Teile - der eine im Süden bei Eilat am Roten Meer und der andere nahe der israelischen Grenze zum Gaza-Streifen - gebaut werden. Wie die israelische Zeitung "Haaretz" online weiter schreibt, hat Ägypten seinerseits die Überwachung der Grenze verstärkt, um den Menschenschmuggel zu unterbinden. Die ägyptische Grenzpolizei habe seit Mai mindestens 17 Illegale getötet, die versuchten die Grenze zu überqueren.

Ägypten riegelt Gaza-Streifen ab

Ägypten seinerseits baut an der Grenze zum Gaza-Streifen eine neue Sperranlage aus Stahl. Sie soll den Schmuggel in das von der radikal-islamischen Hamas beherrschte Gebiet unterbinden. Immer wieder werden die Tunnel von der israelischen Luftwaffe angegriffen, da sie auch für den Transport von Waffen für Extremisten in den Gaza-Streifen genutzt werden. Seit der israelischen Besetzung von 1967 bis 2005 verbindet eine Tunnelwirtschaft das Gebiet mit Ägypten. Wie viele Tunnel es gibt ist unbekannt.

Seit sich die Hamas im Juni 2007 an die Macht geputscht hat, bleiben die Grenzübergänge vom Gaza-Streifen zu Israel und Ägypten geschlossen - nur humanitäre Hilfe darf durch. Die Tunnel bilden damit eine Lebensader.

Im Gaza-Streifen wurden am Sonntag drei militante Palästinenser durch einen israelischen Luftangriff getötet. Nach Angaben von Krankenhausärzten wurden die drei Männer in Deir el-Balah von einer Rakete getroffen. Augenzeugen zufolge wollten die Männer ihrerseits eine Rakete auf israelisches Gebiet feuern. Sie waren nach palästinensischen Angaben Mitglieder der Al-Kuds-Brigaden, dem bewaffneten Flügel des Islamischen Dschihad.

DPA
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