Bei den indirekten Verhandlungen mit Israel in Ägypten hat der Chefunterhändler der Hamas, Chalil al-Hajja, von US-Präsident Donald Trump und den Vermittlern "Garantien" für ein Ende des Kriegs im Gazastreifen gefordert. "Wir vertrauen der Besatzungsmacht nicht, nicht einmal für eine Sekunde", sagte er am Dienstag der dem ägyptischen Geheimdienst nahestehenden TV-Sendergruppe Al-Kahera News mit Blick auf Israel.
"Die israelische Besatzungsmacht hat ihre Versprechen im Laufe der Geschichte nie gehalten", sagte al-Hajja. Israel habe im aktuellen Krieg zwei Waffenruhen gebrochen. "Deshalb wollen wir echte Garantien", erklärte der Unterhändler. Die Hamas sei bereit, auf ein Abkommen hinzuarbeiten, das das Ende des Krieges, den Rückzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen und einen Austausch von Geiseln und palästinensischen Häftlingen vorsehe, fügte er hinzu.

Hamas soll Freilassung von Marwan Barghuti fordern
Die Hamas forderte bei den Gesprächen laut Al-Kahera News unter anderem die Freilassung des Palästinenserpolitikers Marwan Barghuti. Barghuti sitzt seit 2002 eine lebenslange Haftstrafe ab. Er war einer der Anführer der zweiten Intifada, des palästinensischen Aufstands in den von Israel besetzten Palästinensergebieten von 2000 bis 2005, und gilt als einer der populärsten Politiker der palästinensischen Fatah-Partei.
Israel und die Hamas führen seit Montag unter Vermittlung von Ägypten, Katar und den USA indirekte Gespräche über einen von Trump vorgelegten Gaza-Plan. Trumps Vorschlag sieht unter anderem die Freilassung aller von der Hamas festgehaltenen Geiseln, die Entwaffnung der Hamas und einen schrittweisen Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen vor.
Hamas soll keine Rolle mehr spielen
Dem Plan zufolge soll die Hamas künftig bei der Verwaltung des Gazastreifens keinerlei Rolle mehr spielen. Die islamistische Palästinenserorganisation besteht allerdings auf einem Mitspracherecht, auf die Forderung nach ihrer kompletten Entwaffnung hat sie bislang nicht reagiert.