Nahost-Konflikt Leiche von Deutsch-Israeli und zwei weiteren Hamas-Geiseln identifiziert

Alon Nimrodi (r), Vater der getöteten Hamas-Geisel Tamir Nimrodi
Alon Nimrodi (r), Vater der getöteten Hamas-Geisel Tamir Nimrodi, und seine Partnerin Yael Elbaz bei einem Treffen von Bundespräsident Steinmeier mit Familienangehörigen von deutsch-israelischen Bürgerinnen und Bürgern
© Bernd von Jutrczenka
Noch immer sind nicht alle getöteten Hamas-Geiseln zurück in Israel. Bei den wenigen zurückgebrachten werden nach und nach die Identitäten überprüft. Nun gibt es neue Details.

Unter den am Dienstag an Israel übergebenen Hamas-Geiseln ist auch die Leiche des Deutsch-Israelis Tamir Nimrodi. Die Familie des 20-Jährigen bestätigte am Mittwoch die Rückkehr seiner sterblichen Überreste nach Israel. Von Nimrodi hatte es seit dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 kein einziges Lebenszeichen gegeben.

Er war als Soldat an der Grenze zum Gazastreifen stationiert und wurde von den Islamisten im Schlafanzug aus einer Kaserne in den Gazastreifen verschleppt. "Mit gebrochenem Herzen und unerträglichem Schmerz geben wir bekannt, dass der Leichnam von Tamir, meinem geliebten ältesten Sohn, (gestern) Abend aus Gaza überführt wurde", schrieb sein Vater Alon Nimrodi im Onlinedienst Facebook.

Die Identität von zwei weiteren Hamas-Geiseln, deren Leichen am Dienstagabend an Israel übergeben worden waren, wurde ebenfalls bestätigt. Die Familien von Uriel Baruch und Eitan Levy bekundeten in Onlinenetzwerken ihre "tiefe Traurigkeit" und ihren "Schmerz" über den Tod der beiden Männer. Baruch besuchte das Nova-Musikfestival, als er von der Hamas verschleppt wurde. Der Taxi-Fahrer Levy wurde getötet, nachdem er am Tag des Hamas-Angriffs eine Freundin im Kibbuz Beeri abgesetzt hatte.

Leichen aller Hamas-Geiseln sollten längst wieder in Israel sein

Die Hamas hatte am Montag und Dienstag die Leichen von jeweils vier Geiseln an Israel übergeben. In dem Waffenruhe-Abkommen mit Israel war allerdings vereinbart worden, dass die Islamisten bis Montagmittag die sterblichen Überreste aller 28 verbliebenen Geiseln übergeben.

Zwei Jahre nach dem Überfall der Hamas auf Israel und dem Beginn des dadurch ausgelösten Krieges im Gazastreifen war am Freitag eine Waffenruhe in Kraft getreten. Israel und die Hamas hatten zuvor der ersten Phase eines von US-Präsident Donald Trump vorgelegten Friedensplans zugestimmt.

Nach israelischen Angaben wurden bei dem Hamas-Überfall mehr als 1200 Menschen getötet. 251 Menschen wurden in den Gazastreifen verschleppt. In den zwei sich anschließenden Kriegsjahren wurden nach nicht unabhängig überprüfbaren Angaben der Hamas-Behörden im Gazastreifen mehr als 67.100 Menschen getötet.

AFP
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