Kaum ein anderes Land ist so von der Außenwelt abgeschottet wie Nordkorea. Die Besucherzahlen sind mehr als überschaubar. Für Diktator Kim Jong Un kein Grund, in seiner Hauptstadt auf einen neuen Flughafen zu verzichten. Am 1. Juli wird der neue Flughafenterminal eingeweiht, wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Donnerstag berichtete. Der Neubau ist sechsmal so groß wie der alte internationale Terminal und beinhaltet zahlreiche Cafés und exklusive Duty Free Shops.
Der nordkoreanische Diktator ließ es sich nicht nehmen, schon eine Woche vor dem Eröffnungstermin das Werk der Presse zu präsentieren. Zusammen mit seiner Frau Ri Sol Ju schlenderte er, begleitet von Fotografen und Journalisten, durch die Hallen des neuen Flughafens.
Kim Jong Un erst nach dem zweiten Anlauf zufrieden
Mit der Arbeit der Architekten zeigte sich Kim Jong Un zufrieden. Er sei "erfreut zu sehen, dass der Terminal im Einklang mit moderner Ästhetik und nationalem Charakter errichtet wurde", zitiert BBC das Landesoberhaupt. Es hat jedoch zwei Anläufe gebraucht, Kim Jong Un ein Lob zu entlocken. Weil ihm die Raumaufteilung seines neuen Airports nicht gefiel, wurden ganze Gebäudeteile einfach abgerissen und wieder neu gebaut. Wie viel der Bau gekostet hat, ist unbekannt.
Ein Flughafen für chinesische Touristen oder nordkoreanische Funktionäre
Dass sich die Zahl der Fluggäste in Zukunft erhöht, ist unwahrscheinlich. Das Land ist international isoliert. Die wenigen Flüge, die in Pjöngjang landen oder starten, transportieren chinesische Touristen oder nordkoreanische Funktionäre.
Seit Kim Jong Un 2011 die Macht übernommen hat, investiert er vor allem in Prestigeprojekte, wie Ski-Ressorts und Freizeitparks, berichtet BCC. Dabei leide die Bevölkerung unter Armut und Hunger. Das durchschnittliche Jahreseinkommen liege gerade einmal zwischen 1000 und 2000 Dollar. Auch die Trinkwasserversorgung sei nicht überall gewährleistet.