Ahmadinedschad besuchte am "Nationalen Tag der Atomtechnik" die umstrittene Atomanlage Natans. "Letztes Jahr haben unsere Wissenschaftler 3000 Zentrifugen in Natans installiert. Damit sind wir in eine Phase der industriellen Urananreicherung eingetreten", zitierte der staatliche Fernsehsender IRIB den Präsidenten. "Heute haben wir mit der Installation 3000 weiterer Zentrifugen begonnen." Internationale Wissenschaftler schätzen, dass diese Menge ausreicht, im Dauerbetrieb von einem Jahr dem Iran genügend hochangereichertes Material für eine Bombe liefern zu können.
Die Anreicherungstechnik steht im Zentrum des Atomstreits mit dem Westen. Sie kann auch zum Bau von Atomwaffen eingesetzt werden. Der Iran steht im Verdacht, er strebe entgegen seinen wiederholten Erklärungen nicht nur nach Atomenergie, sondern auch nach Nuklearwaffen.
Gespräche über neue Sanktionen
"Der Iran verletzt weiterhin internationale Verpflichtungen und setzt sich über die Sorgen der Staatengemeinschaft hinweg", sagte der US-Vertreter bei der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Gregory Schulz, nach der Erklärung Ahmadinedschads. Der französische Außenminister Bernard Kouchner nannte dessen Ausführungen "gefährlich".
Deutschland und die fünf Vetomächte im UN-Sicherheitsrat werden sich voraussichtlich Mitte April zu neuen Gesprächen über Sanktionen gegen den Iran treffen. Dies sagte der Sprecher des US-Außenministeriums Sean McCormack in Washington. Ein genaues Datum nannte er aber nicht. Anfang März hatte der Sicherheitsrat Teheran verurteilt, weil der Iran sich weigert, sein Atomprogramm und vor allem die Urananreicherung auszusetzen. Die Resolution sieht unter anderem weitere Reisebeschränkungen für Atomwissenschaftler aus dem Iran vor sowie auch wirtschaftliche Sanktionen. Sie soll jedoch erst nach 90 Tagen in Kraft treten.