Der Iran hat vorgeschlagen, gegen die Lieferung von Brennmaterial für seinen Forschungsreaktor auf die Produktion hoch angereicherten Urans zu verzichten. "Wann immer sie (der Westen) Brennstoff liefern, werden wir die Anreicherung auf 20 Prozent stoppen", sagte der Chef der Atombehörde, Ali Akbar Saleh, am Montagabend im Staatsfernsehen.
Zuvor hatte Teheran offiziell bei der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA seine Pläne angemeldet, die Anreicherung hochzufahren. Bei der Umsetzung der Pläne käme der Staat der Möglichkeit einen großen Schritt näher, Atomsprengköpfe herzustellen.
Der Vertreter Irans bei der IAEA, Ali Asghar Soltanieh, betonte am Montag jedoch abermals den zivilen Charakter des Atomprogramms. Der UN-Sicherheitsrat hat den Iran bereits in fünf Resolutionen zur Einstellung der Urananreicherung aufgerufen. Angesichts der jüngsten iranischen Pläne sprachen sich Bundesaußenminister Guido Westerwelle und Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg am Sonntag für eine Verschärfung der UN-Sanktionen gegen den Iran aus.
US-Verteidigungsminister Robert Gates kritisierte am Montag, obwohl US-Präsident Barack Obama dem Iran weit entgegengekommen sei, "sind alle diese Vorstöße zurückgewiesen worden." China dagegen rief am Dienstag zu neuen Gesprächen auf. "Ich hoffe, die entscheidenden Parteien werden ihre Bemühungen verstärken und den Fortschritt im Dialog und in den Verhandlungen suchen", erklärte Außenamtssprecher Ma Zhaoxu in Peking.