Der vor zwei Monaten im Gaza-Streifen entführte BBC-Reporter Alan Johnston wird einer Tonaufnahme zufolge von radikalen Moslems gefangen gehalten. Nach der im Internet veröffentlichten Aufnahme verlangt die wenig bekannte Gruppe Dschajsch al Islam ("Armee des Islams") die Freilassung von gefangenen Mitgliedern aus britischer Haft. Die Echtheit der Erklärung konnte nicht bestätigt werden. Sie stand jedoch auf einer Website, die von radikalen Moslems benutzt wird und war von einem Foto von Johnstons BBC-Ausweis begleitet. Der Brite war am 12. März im Gaza-Streifen verschwunden. Nur das Auto des 44-Jährigen wurde aufgefunden. Er berichtete von dort für den britischen Fernsehsender BBC.
Einen Tag vor Auftauchen der Videobotschaft hatte die palästinensische Regierung eine baldige Freilassung des entführten britischen Journalisten in Aussicht gestellt. "Wir hoffen auf eine schnelle Lösung", sagte ein Regierungssprecher. Die Regierung unternehme wichtige und andauernde Bemühungen. Zuvor hatte sich der palästinensische Ministerpräsident Ismail Hanija mit dem britischen Botschafter getroffen, um den Fall zu diskutieren. Hanija hatte angekündigt, die palästinensische Regierung suche Kontakt zu Mittelsmännern der mutmaßlichen Entführer. Das Treffen sei Teil kontinuierlicher Gespräche über das Schicksal des Journalisten gewesen, sagte Botschafter Richard Makepeace.