Italien So wird der Staatspräsident gewählt

Wenn im Parlament die alte Glocke ertönt, hat Italien einen neuen Staatspräsidenten. Das kann dauern, denn alle 1010 Wahlberechtigten werden einzeln aufgerufen, um ihre Stimme abzugeben.

In Italien wird der Staatspräsident von 1010 Stimmberechtigten gewählt. Diese setzen sich aus 630 Abgeordneten, 322 Senatoren - darunter sieben Senatoren auf Lebenszeit - und 58 Abgeordneten der Regionen zusammen. Die Wahl wird von den Präsidenten der Abgeordnetenkammer und des Senats geleitet. Sie rufen jeden Stimmberechtigten einzeln auf, der im folgenden den Wahlzettel erhält und in einer Kabine geheim seine Stimme abgibt. Nachdem alle Abgeordneten und Senatoren gewählt haben, beginnt die Stimmenauszählung, wobei der Präsident der Abgeordnetenkammer die Namen laut vorliest.

<zwit>Absolute Mehrheit ab vierten Wahlgang In den ersten drei Wahlgängen ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit notwendig. Dies entspricht 674 Stimmen. Ab dem vierten Wahlgang Ab dem vierten Wahlgang reicht die absolute Mehrheit von 506 Stimmen. Der scheidende Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi war 1999 gleich im ersten Wahlgang mit 707 Stimmen gewählt worden.

Wenn ein Kandidat das Quorum erreicht, erklingt im Uhrturm des Parlamentsgebäudes Montecitorio eine über 300 Jahre alte mächtige Glocke, die mit 8333 Kilogramm eine der schwersten der Welt ist. Der Name des neu gewählten Staatspräsidenten wird in einem der prächtigen Säle des Barock-Palazzo verlesen.

DPA
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