Bei einem der blutigsten Zwischenfälle seit Kriegsende wurden am Samstag drei junge Palästinenser aus einem israelischen Kampfhubschrauber heraus getötet. Die Männer hätten sich dem Sperrzaun zu Israel zu sehr genähert und Warnungen ignoriert, erklärten die Streitkräfte.
Auch im Westjordanland wurden am Samstag drei Palästinenser von israelischen Soldaten getötet. Dabei handelte es sich nach Militärangaben um Mitglieder einer militanten Abspaltung der Fatah des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas.
Die Hamas beging mit Paraden ihrer Kämpfer den ersten Jahrestag des jüngsten Gaza-Kriegs. Mehr als 3.000 Anhänger der radikalislamischen Bewegung versammelten sich am Sonntag in Dschebalija im nördlichen Gazastreifen, um gegen die israelische Offensive vor einem Jahr zu protestieren. In Sprechchören erklärten sie sich selbst zum Sieger der Militäraktion, bei der rund 1.400 Palästinenser ums Leben kamen, darunter etwa 900 Zivilpersonen.
Auf israelischer Seite wurden 13 Soldaten getötet. Die Rolle Israels im dreiwöchigen Gaza-Krieg vom 27. Dezember 2008 bis zum 18. Januar 2009 ist international umstritten. In diversen Untersuchungen wurde den Streitkräften exzessive Gewalt an der palästinensischen Zivilbevölkerung vorgeworfen. Das Autonomiegebiet, das seit Juni 2006 von der Hamas regiert wird, ist weiterhin von der Außenwelt abgeschnitten und dem wirtschaftlichen Kollaps nahe.