Die USA haben bei einem Luftangriff in Syrien einen berüchtigten Mörder aus den Enthauptungsvideos der Terrororganisation "Islamischer Staat" ins Visier genommen. Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Peter Cook, habe nach Informationen von "Spiegel Online" mitgeteilt, dass der Angriff in der IS-Hochburg Rakka erfolgt und mit einer Drohne ausgeführt worden sei. Ziel sei ein Fahrzeug gewesen, in dem der Terrorist Mohammed Emwazi, auch bekannt unter dem Namen "Jihadi John", saß.
Ob Emwazi bei dem Angriff getötet wurde, sei noch nicht klar. "Wir prüfen die Ergebnisse des nächtlichen Einsatzes", so Cook. Allerdings berichtet der Fernsehsender ABC bereits vom Tod des Terroristen. Ein Mitarbeiter des Pentagon habe dies bestätigt.
Symbol der Grausamkeit des IS-Terrorismus
"Jihadi John" war in mehreren Internetvideos dabei zu sehen, wie er schwarz vermummt mehrere westliche Journalisten und Entwicklungshelfer enthauptet. Wegen seines britischen Akzents wurde er "Jihadi John" genannt. Die Enthauptungsvideos sind im Westen zum Symbol der Grausamkeit der IS-Dschihadisten im Irak und in Syrien geworden.
Emwazi soll zu einer Gruppe von IS-Kämpfern gehören, die aus Großbritannien zu den Extremisten kamen und intern "Die Beatles" genannt werden, wie die US-Zeitung "Washington Post" berichtete. Er gilt als brutal. Nach Angaben ehemaliger Gefangener soll er auch die berüchtigte Foltermethode "Waterboarding" bei IS-Häftlingen angewendet haben.
Die britische BBC hatte im Februar berichtet, Emwazi stamme aus Kuwait und sei jahrelang auf dem Radar des britischen Geheimdienstes gewesen. Dennoch gelang ihm die Ausreise nach Syrien und er konnte zu den Terroristen stoßen.
Aufgewachsen in bürgerlichen Verhältnissen
Die "Washington Post" berichtete damals unter Berufung auf Emwazis früheres Umfeld, er sei in einer bürgerlichen Gegend in London aufgewachsen. Nach einem geplanten Safari-Trip nach Tansania im Mai 2009 habe er sich radikalisiert. Die Reise, die er demnach mit einem deutschen Konvertiten namens Omar und einem weiteren Mann namens Abu Talib unternehmen wollte, sei nie zustande gekommen. Das Trio sei am Flughafen von Daressalam von der Polizei eine Nacht festgehalten und anschließend abgeschoben worden. Die Gründe seien unklar.