VG-Wort Pixel

Präsidentschaftswahl 2024 Nicht einmal eine Mehrheit der Demokraten will, dass Joe Biden noch einmal kandidiert

Schon jetzt der älteste Amtsinhaber: US-Präsident Joe Biden
Schon jetzt der älteste Amtsinhaber: US-Präsident Joe Biden
© Andrew Caballero-Reynolds / AFP
Tut er's oder tut er's nicht? Mit Spannung wird darauf gewartet, ob sich US-Präsident Joe Biden bei den Wahlen 2024 tatsächlich um eine weitere Amtszeit bewirbt. Geht es nach den Anhängern der Demokratischen Partei, ist die Antwort klar.

US-Präsident Joe Biden wollte sich zum Jahreswechsel mit seiner Familie zusammensetzen und überlegen, ob er bei den Wahlen im kommenden Jahr erneut kandidiert. Jetzt ist das neue Jahr schon mehr als fünf Wochen alt, und noch immer hat sich der 80-Jährige nicht offiziell zum Votum des Familienrates geäußert – Absichtsbekundungen ja, offizielle Antrittserklärung Fehlanzeige.

Womöglich ist Bidens Zurückhaltung aber auch ganz gut so, denn nun kann der Demokrat noch eine neue Umfrage des Forschungsinstitutes Norc Center for Public Affairs Research der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) in seine Überlegungen einfließen lassen. Demnach wollen nur 37 Prozent der Anhänger seiner Partei, dass der Präsident weitere vier Jahre im Weißen Haus anstrebt. Kurz nach den für die Demokraten überraschend erfolgreich verlaufenen Zwischenwahlen im vergangenen November lag der Wert noch bei 52 Prozent. Nimmt man alle Wahlberechtigten, wollen laut AP sogar nur 22 Prozent, dass er wieder kandidiert, während es vor den Zwischenwahlen noch 29 Prozent waren.

Vor allem bei den Amerikanern unter 45 Jahren hat Biden deutlich an Unterstützung verloren. Aus 45 Prozent, die vor den Zwischenwahlen der Meinung waren, er sollte erneut antreten, sind jetzt 23 Prozent geworden.

Joe Biden ist vielen Wahlberechtigten zu alt

Doch obwohl die Mehrheit der Befragten nicht möchte, dass Biden sich noch einmal ins Wahlkampfgetümmel stürzt, sind 41 Prozent mit der Art und Weise, wie er sein Amt ausübt, zufrieden, was in etwa den Werten von Ende letzten Jahres entspricht. Auch eine Mehrheit der Demokraten ist nach wie vor mit der Arbeit des Präsidenten einverstanden.

Befragungen der Umfrageteilnehmer deuteten darauf hin, dass viele das Alter des 80-Jährigen für eine Belastung halten, berichtet AP. Die Menschen konzentrierten sich auf sein Husten, seinen Gang, seine Ausrutscher und die Möglichkeit, dass der stressigste Job der Welt besser für jemand Jüngeren geeignet wäre. "Ich bin ehrlich gesagt der Meinung, dass er zu alt ist", zitiert die Nachrichtenagentur Sarah Overman, eine 37 Jahre alte Demokratin, die im Bildungswesen in Raleigh im Bundesstaat North Carolina, arbeitet. "Wir könnten jemanden Jüngeren im Amt gebrauchen."

Das sieht auch Ross Truckey aus Michigan so. "Sein Alter und möglicherweise auch seine geistige Schärfe entsprechen nicht dem, was ich mir für den Führer des Landes wünschen würde", sagte der 35 Jahre alte Anwalt, der 2020 weder für Biden noch für dessen republikanischen Kontrahenten Donald Trump gestimmt hat. "Er scheint manchmal ein alter Mann zu sein, der seine besten Jahre hinter sich hat. Manchmal habe ich ein wenig Mitleid mit dem Kerl, der sich vor die Menschenmassen drängt."

Biden, der bereits jetzt der älteste Präsident in der Geschichte der USA ist, wird immer wieder mit Fragen zu seinem Alter konfrontiert. Sollte er erneut antreten und gewählt werden, wäre er am Ende seiner zweiten Amtszeit 86 Jahre alt.

Verkehrsminister Pete Buttigieg, der 2020 noch selbst Präsidentschaftskandidat der Demokraten werden wollte, räumte im US-Sender CNN ein, dass "Generationenargumente mächtig sein können". Das stärkste Argument seien aber Ergebnisse, betonte der 41-Jährige. "Und man kann nicht argumentieren – zumindest würde ich sagen, dass man nicht ernsthaft behaupten kann, dass es nicht gut ist, dass wir unter diesem Präsidenten 12 Millionen Arbeitsplätze geschaffen haben."

Quellen: Associated Press, "The Hill"

Mehr zum Thema

Newsticker